Geschichte der Hanfparade von 1997 bis heute

Hier findest Du Informationen über die Hanfparaden der letzten zwanzig Jahre. Obwohl wir uns bemühen, möglichst viele Bilder, Videos, Tondokumente und Presseberichte zu sammeln, ist unser Archiv leider nicht vollständig.

Wenn Du weiteres Material – insbesondere zu den ersten Ausgaben der größten deutschen Legalisierungs-Demonstration – hast, dann melde dich bitte bei uns!

Die Hanfparaden im Rückblick

Hanfparade 2023 – Hanf ist prima für Frieden und Klima

Covergrafik zum Hanfparade Spezial Magazin 2023

Hanfparade 2022 – Hanf ist für alle da

Hanfparade 2022 Poster Grafik

Hanfparade 2021 – 50 Jahre Verbote – Zeit für Emanzipation

Hanfparade 2021 Flyer Grafik 50 Jahre Verbote - Zeit für Emanzipation

Hanfparade 2020 – Hanf ist gut – legal noch besser

Durch den Ausbruch des Coronavirus musste die Hanfparade 2020 von der Straße in den digitalen Raum verlegt werden. Es konnte daher nur ein Livestream rund um die Hanfpolitik durchgeführt werden, an dem etwa 8900 Personen teilnahmen.

Hanfparade 2020 Poster und Flyer Grafik
Poster zur Hanfparade 2020

Hanfparade 2019 – Legalisierung nur mit dir

Hanfparade 2019 – dieses Mal mit mehreren Postern am Start.

Poster der Hanfparade 2018Hanfparade 2018 – Aufklärung statt Verbote


Poster der Hanfparade 2017Hanfparade 2017 – Breiter kommen wir weiter

Durch die bereits früh erfolgte Anmeldung Hanfparade 2017 standen die wichtigsten Eckdaten schon lange fest – so konnten wir schon 2016 anfangen, die Demonstration zu Bewerben. In den letzten Jahren konnten wir wieder ein stetig steigendes Interesse an der Pflanze Hanf mit all ihren Facetten wahrnehmen. Das macht sich unter anderem bei den Besucherzahlen der Hanfparade, aber auch durch eine breitere und aufgeschlossenere Berichterstattung bemerkbar. Diesen Aufwärtstrend wollten wir fortsetzen.

Das Motto: Die Hanfparade sollte deutlich größer und bekannter werden. In diesem Sinne stand das mehrdeutige Motte „Breiter kommen wir weiter!“. Kenner der Materie schmunzelten und Neulinge waren erstaunt darüber, wie breit gefächert die Verwendungsmöglichkeiten der Pflanze Hanf eigentlich sind. Außerdem war „Breiter kommen wir weiter!“ ein prima Konter auf die seinerzeit laufende, cannabiskritische Aufklärungskampagne „Zu Breit?“.

Zugang zu Cannabismedizin erleichtern: Auch wenn in Deutschland ab dem 10. März 2017 die Krankenkassen die Kosten für medizinisches Cannabis übernehmen sollen, bleibt es ein zeit- und kraftraubender Akt für Bedürftige an Cannabismedizin zu gelangen. Wir fordern einen massiven Bürokratieabbau und das Recht, sich seinen Medizinalhanf selbst anzubauen.

Cannabis als Genussmittel legalisieren: Vom Cannabiskonsum gehen bekanntlich weniger Risiken für das Individuum und die Gesellschaft aus, als vom Konsum der legalen Drogen Alkohol und Nikotin. Ungeachtet dessen hält die derzeit herrschende Politik am Hanfverbot durch das Betäubungsmittelgesetz fest. Angeblich zum Schutz der Gesundheit. Dieser Schutz wird jedoch durch das Fehlen von Kontrollen ausgesetzt und Konsumenten werden durch Streckmitteln oder anderen Verunreinigungen geschädigt. Ein Ziel der Hanfparade 2017 war es deshalb, möglichst vielen AktivistInnen die Chance zu geben, ihre Alternativen zur Verbotspolitik vorzustellen.

Poster Grafik der Hanfparade 2016

Hanfparade 2016 – Legalisierung liegt in der Luft

An der Hanfparade am 13. August 2016 beteiligten sich rund 12.500 Menschen, die auf eine friedliche und bunte Art und Weise für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel demonstrierten. Der Demozug begann wie im Vorjahr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof und endete – ganz neu in diesem Jahr am Alexanderplatz mit einem fünfstündigen Live-Programm und einem großen Info-Markt, der „Hanfmeile“, auf der Spandauer Straße.

Zwei Jahrzehnte die ewig gleichen Forderungen. Zwei Jahrzehnte die gleichen Versprechen. Wie viel Geld da wohl verbraten wurde? Wie viel Lebenszeit in den Dekaden wohl ans Demonstrieren verschwendet wurde? Und was hat es gebracht?

Aufmerksamkeit der Medien. Vor, während und nach der Hanfparade wird vielfältig über CannabisnutzerInnen und ihre Probleme berichtet. Allzu oft bestimmen Zollfahnder und Kriminalbeamte das Bild, das von uns HanffreundInnen medial gemalt wird. Die Hanfparade bietet farbenfrohe Alternativen.

Brücken zwischen Hanfanwendern. Was kleinen Veranstaltungen schwer fällt, auf der Hanfparade ist es möglich, die unterschiedlichen Interessen der AnwenderInnen von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel zu vereinen. Nur in Berlin streiten BäuerInnen, PatientInnen und FreizeitkifferInnen Seite an Seite.

Inkubator für Legalisierungsarbeit. Wer Ideen für Kampagnen oder neue Vereine vorstellen, wer MitstreiterInnen für den regionalen Kampf um Hanf sucht, wer sich und sein Engagement in Sachen Cannabis deutschlandweit bekannt machen will, findet auf der Hanfparade tausende interessierte Gleichgesinnte. Nirgendwo sonst kann man mit einem Infostand so viele Legalisierungswillige in so kurzer Zeit erreichen.

Hanfparade 2015 – Nutzt Hanf!

Dass das Thema der Re-Legalisierung von Cannabis als Medizin und Genussmittel in den letzten Jahren an Beachtung gewonnen hat, lässt sich zum einen in der medialen Häufigkeit des Themas Cannabis an sich und der Erwähnungen der Hanfparade 2015 in den Medien erkennen, andererseits auch an den im Vergleich wieder gestiegenen Teilnehmerzahlen. Erneut sind weitaus mehr TeilnehmerInnen als im Vorjahr zur Demonstration am 8. August 2015 gekommen. Die Polizei hat 8.000 zum Ende des Demonstrationszug gezählt, mehrere Tausend sind später erst zur Abschlusskundgebung gekommen, die wieder mit einem fünfstündigen Live-Programm und einem großen Info-Markt, der „Hanfmeile“, auf der Straße des 17. Juni beim Brandenburger Tor stattfand. Der Demozug begann wie im Vorjahr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof.

Mit dem Motto der 19. Hanfparade „Nutzt Hanf!“ wollten wir darauf hinweisen, dass Hanf ein universeller Rohstoff und Medizin ist und er tatsächlich schon vielerorts eingesetzt wird, nur spricht „man“ nicht gern darüber. Die Nutzung von Hanfmedizin ist ohne eine Ausnahmegenehmigung noch immer unter Strafe gestellt. Selbst wer Cannabis in der Apotheke erwerben darf, leidet unter dem unangemessen hohen Preis seiner Medizin dort. Spricht man die verantwortlichen PolitikerInnen auf das Leid der CannabispatientInnen an, nehmen sie Zuflucht zur Floskel, dass „die Legalisierung von Cannabis das falsche Signal sei“. Wir sagen: Das Verbot der Hanfnutzung in Deutschland ist das „falsche Signal“, mit dem Menschenleben zerstört werden. Es ist Unrecht, dass PatientInnen immer noch nur in Ausnahmefällen Hanf nutzen dürfen. Wir wollen kostenfreie Cannabismedizin für alle, die sie benötigen.

Demozug der Hanfparade 2015 Hanfparade 2014 – Grünes Licht für die Legalisierung

Unter den Eindrücken der Welle von Re-Legalisierungsdebatten in den USA und anderen Ländern startete am 9. August 2014 die Hanfparade mit 7.000 TeilnehmerInnen am Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof und führte mit zwei Zwischenkundgebungen, vor der Bundesgeschäftsstellle der Partei „Die Grünen“ und vor dem Bundesministerium für Gesundheit, zur Abschlusskundgebung auf der Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor. Dort konnten sich die Besucher an vielfältigen Infoständen über die Pflanze Hanf und das Potenzial einer Re-Legalisierung informieren, begleitet von einen Bühnenprogramm mit Rednern und Livemusik sowie weiteren Musikdarbietungen durch die Paradewagen. Es galt zu zeigen, wie den Menschen in Deutschland auch bald „grünes Licht“ für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel geben werden kann, wie es die Menschen im November 2012 in den US-Bundesstaaten Washington und Colorado an den Wahlurnen taten.

Fronttransparent der Hanfparade 2014Hanfparade 2013 – Meine Wahl? Hanf legal!

Am 10. August 2013 gingen im Rahmen der Hanfparade mehr als 6.500 Menschen in Berlin auf die Straße, um für den längst überfälligen Kurswechsel in der Cannabispolitik zu demonstrieren. Treffpunkt der Hanfparade 2013 war der Bahnhof Zoo. Die Demonstration führte über die Bundeszentrale der CDU, Bundesrat und Bundestag zum Brandenburger Tor. Auf der Straße des 17. Juni fand darauf bis 22 Uhr die große Abschlusskundgebung statt.

Die deutsche Drogenpolitik wird letztendlich in Parlamenten gemacht. Für wesentliche Änderungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) bedarf es einer Mehrheit im Bundestag. Wer dort sitzt und damit u.a. die vier bis acht Millionen deutschen Cannabiskonsumenten vertritt, wird über Wahlen bestimmt. Doch nicht immer tun die Parlamentarier nach der Stimmabgabe das, was sie in Wahlprogramm und -werbung versprachen.

Denen, die für den Bundestag kandidieren, sollte so gezeigt werden, dass auch nach der Wahl eine Politik nicht hingenommen wird, die Menschen um ihren Arbeitsplatz, ihr Ansehen, ihre Gesundheit und ihre Freiheit beraubt.

Die Gebraucher von psychotrop wirkenden Cannabisprodukten wollen sich von doppelmoralischen Gesundheitsaposteln und verlogenen Politikern ihre Selbstbestimmung nicht nehmen lassen und fordern von den Verantwortlichen gerechtes Handeln.

Ankunft der Hanfparade 2012 am Brandenburger Tor / Strasse des 17. Juni

Hanfparade 2012 – Freiheit, Gesundheit,Gerechtigkeit

Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit“ war das Motto der Hanfparade 2012, unter dem etwa 4.500 TeilnehmerInnen mit einem großen Umzug durch die Stadt demonstrierten. Genussmittel legalisieren – Freiheit besteht in der Möglichkeit, alles zu tun, was keinem anderen schadet. Cannabismedizin ermöglichen – Die Hanfparade kämpft für das Recht eines jeden Menschen, die Mittel zur Erhaltung seiner Gesundheit frei wählen zu dürfen. Cannabis war jahrtausendelang weltweit eine der meist verwendeten Medizinalpflanzen. Der Krieg gegen Drogen machte dem quasi über Nacht ein Ende. Diskriminierung der Hanfpflanze beenden – Gerechtigkeit bedeutet, Gleiches gleich zu behandeln. Das BtMG ist eine Rechtsnorm, die Teile der Gesellschaft diskriminiert.

Ansicht des Markt der Möglichkeiten mit BühneHanfparade 2011 – 40 Jahre sind genug! BtMG Adé

Der 6. August 2011 war ein besonderer Tag. Rund 3.000 Menschen gingen gemeinsam auf die Straße, um unter dem Motto „40 Jahre sind genug – BtMG adé“ zu demonstrieren. Das Betäubungsmittelgesetz hat in seinen 40 Jahren Bestand mehr Schaden bei Cannabis­konsumentInnen angerichtet, als es die Pflanze jemals könnte. Zugleich war es das Jahr der Cannabismedikamente, da die Bundesregierung durch die 25. Verordnung zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften eine entsprechende Möglichkeit für den pharmazeutischen Markt schuf. Cannabis als pflanzliche Medizin für sich selbst Anzubauen ist allerdings weiterhin ohne Genehmigung strafbar. Das musste auch das Orgateam schon am frühen Morgen erleben, da die Polizei mit ihren Beamten gegen große Teile der Abschlussveranstaltung vorgingen. Somit wurde der „Markt der Möglichkeiten“ Seitens der Behörden auf nur eine handvoll Infostände sowie die Bühne beschnitten. Die zahlreichen Teilnehmern konnte dies an ihrer politischen Meinungsbildung nicht hindern, und so demonstrierten Hunderte mit Götz Widmann, dem Samsara Blues Experiment und Conexión Musical und vielen anderen bis in den Abend.

Hanfparade 2010 – Demonstrationszug mit dem Leittransparent „Cannabis ist (Welt)Kultur“ vor dem Reichstag in BerlinHanfparade 2010 – Cannabis ist (Welt)Kultur

Die 14. Hanfparade am 7. August 2010 war ein voller Erfolg: Etwa 2.000 Menschen haben gemeinsam für die Legalisierung von Cannabis als Medizin, Rohstoff und Genussmittel demonstriert. Sieben Musikwagen haben die Massen zum Tanzen gebracht, und ein Highlight war die Live-Performance von Ganjaman auf der Abschlusskundgebung, die auf der Scheidemannstraße vor dem Gebäude des Deutschen Bundestages in Berlin stattfand. Die zentrale Forderung der Hanfparade ist, die gesamte Hanfkultur dem immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO zuzuordnen. Hanf soll als Rohstoff, Lebens-, Genussmittel und Medizin zum Wohl der Menschheit genutzt und die gegenwärtige – ausschließlich auf Strafverfolgung ausgerichtete – Drogenpolitik beendet werden.

Drogenpolitik muss sich den Prinzipien einer guten Regierungsführung unterordnen, wie siePressemitteilung zur Hanfparade 2007 in den universalen Menschenrechtserklärungen, in der Konvention über Biodiversität und in anderen internationalen Abkommen zugrunde gelegt sind. Insbesondere sind die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Rechte sowie das Recht auf kulturelle Vielfalt für alle Individuen zu garantieren. Deshalb wird hier den Regierungen der Welt vorgeschlagen, die Vereinten Nationen dazu aufzufordern, das Politikfeld »Drogenkontrolle« respektive »Umgang mit psychotrop wirkenden Substanzen« der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (United Nations Office on Drugs and Crime, UNODC) zu entziehen und der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) anzuvertrauen.

Ansicht der Spitze der DemonstrationHanfparade 2009 – Für eine freie Wahl!

Am 1. August 2009 gingen zum 13. Mal im Rahmen der Hanfparade Menschen auf die Straße, um für den längst überfälligen Kurswechsel in der Cannabispolitik zu demonstrieren. In diesem Jahr forderten wir „Eine freie Wahl“, da es bislang ein Privileg der Alkohol- und Nikotinfreunde ist, ihr Gesundheitsrisiko für sich selbst abschätzen zu können. Ohne eine geregelte Abgabe von Cannabisprodukten ist dies für uns nicht möglich. Wir lassen uns von doppelmoralischen Gesundheitsaposteln und verlogenen Politikern nicht unsere Selbstbestimmung nehmen und fordern das Recht eines jeden, Pflanzen für den persönlichen Bedarf zu kultivieren. Wir forderten objektive, und, vor allem, glaubwürdige Aufklärung, die Mündigkeit vermittelt, kurz: Wir fordern eine freie Wahl!

Die Wahlfreiheit darf sich jedoch nicht lediglich auf das Ankreuzen von Personen- und Parteinamen auf Wahlzetteln beschränken, sondern vielmehr muss die freie Wahl der Mittel zur Persönlichkeitsentfaltung, des Lebensstils und des Genusses gewährleistet sein. Dazu gehört auch die freie Wahl des individuellen Umgangs mit Drogen als private und persönliche Art der Lebensgestaltung. Drogengebrauch gehört zum intimen Bereich der Lebensgestaltung – wie die Ernährung oder die Familienplanung. Jeder Eingriff in diesen Bereich (der nicht der Unversehrtheit von Dritten dient) stellt eine unzulässige Einschränkung der individuellen Freiheit dar und verletzt das Menschenrecht auf Schutz des Privatlebens (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Art.12).

Ansicht der Spitze der Demonstration

Hanfparade 2008 – Jugendschutz, Verbraucherschutz, Legalisierung

Auch im Jahr 2008 fanden sich von der herrschenden Politik unerschütterliche, um die Hanfparade zu organisieren. Die Teilnehmerzahl war im Vergleich zum Vorjahr erfreulich hoch. Auch die Berliner Polizei zeigte sich sehr präsent, was sich durch viele Personenkontrollen am Startpunkt und Abschlussgelände auszeichnete. Lange bevor die ersten Demobesucher sich am Startort der Hanfparade einfanden, hatte die Polizei den Fernsehturm bereits „unter Kontrolle gebracht“ und begann damit, harmlose Touristen spüren zu lassen, was es bedeutet, im ach so liberalen Berlin zur falschen Zeit am falschen Ort für einen Kiffer gehalten zu werden. Mit bemerkenswerter Ausdauer leerten die Beamten der 22. Berliner Polizeihundertschaft Handtaschen und Rucksäcke der Leute, die eigentlich Berlin nur mal von oben sehen wollten. Die Abschlusskundgebung musste aufgrund von massiver Einschüchterung durch das auffallend hohe Polizeiaufgebot frühzeitig abgebrochen werden.

Hanfparade 2007 – Leittranspararent der Demonstration Hanfparade 2007 – Gib mir 5! Gegen Gift im Gras!

Nachdem der Verein Bündnis Hanfparade e.V. die Insolvenz beantragen musste, sah es lange so aus, als würde es 2007 gar keine Hanfparade geben. Dem „neuen“ Organisationsteam gelang es dennoch rund 2.000 Demonstranten zur Teilnahme zu motivieren. Statt einer Abschlusskundgebung gab es im YAAM eine gut besuchte After-Hanfparade-Party unter dem Motto „Vibez to Legalize“.

Cannabis-Prohibition bedeutet Krankheit, Knast und Elend. Ein legaler Hanfmarkt könnte den Graspanschern und ihren Hintermännern das Geschäft versauen. Nur wer sein Gras selber anbaut, weiß was im Joint drin ist. Weil die Legalisierung wirksamen Jugendschutz und Qualitätskontrollen möglich macht, traf man sich am 25. August 2007 vor dem Berliner Fernsehturm um gegen Streckmittel und gesundheitsgefährdende Zusatzstoffe in Cannabisprodukten und für eine Legalisierung des heimischen Anbaus von Hanf für den eigenen Bedarf zu kämpfen.

Hanfparade 2006 - Nutzhanf am Brandenburger Tor Hanfparade 2006

Legalisierung Jetzt! Umdenken statt Milliarden verschenken!

An der zehnten Hanfparade nahmen laut Polizeiangaben rund 1.500 Menschen teil. Die Berliner Polizei war mit rund 260 Beamten und Beamtinnen vor Ort und führte insbesondere bei der Auftaktkundgebung am Alexanderplatz massive Kontrollen auf der Suche nach Betäubungsmitteln durch. Der wichtigste Einsatz der Polizei erfolgte jedoch schon Stunden vorher, als ein Feld aus circa 10.000 Hanfpflanzen von den Beamten abgeschnitten wurden. Dies geschah, obwohl die erforderlichen Genehmigungen der Versammlungsbehörde, des Bundesinnenministeriums und der Polizei vorlagen. Bei den Pflanzen handelte es sich um Nutzhanf mit einem durchschnittlichen THC- Gehalt von weniger als 0,016 Prozent. Obwohl dies durch EU-Zertifikate des Saatguts und den Hanfbauern bestätigt wurde, ging ein Beamter des LKA davon aus, dass wir die Pflanzen auf dem Transport nach Berlin gegen potente Pflanzen ausgetauscht hätten und erklärte alle Absprachen kurzerhand für nichtig.

Hanfparade 2005 – Wir sind das Hanf!

Die Hanfparade 2005 fand am 13. August statt. Sie stand unter dem Motto „Wir sind das Hanf!„. 2005 nahmen erneut weniger Menschen als in den Vorjahren teil. Es kamen leider nur noch rund 1.000 Demonstranten zur Startkundgebung vor dem Roten Rathaus, dem Sitz der Berliner Regierung. Nach der Auftaktkundgebung zog der Demozug, begleitet von fünf bunt geschmückten Paradewagen durch die Berliner Innenstadt. Am Zionskirchplatz stoppte der Demozug für eine Zwischenkundgebung. Durch den Prenzlauer Berg führte die Hanfparade dann zum Mauerpark. Die dort geplante Abschlusskundgebung wurde jedoch von der Umweltbehörde des Bezirks Pankow verboten.

Bereits die zweite Hanfparade im Jahr 1998 musste sich mit der Willkür Pressemitteilung zur Hanfparade 2005der Stadtregierung beschäftigen, da der damalige Polizeipräsident auf Intervention des Bürgermeisters Diepgen (CDU) die Abschlussveranstaltung der Hanfparade kurzerhand verbot. Erst ein Gericht konnte damals die Stadt in ihre Schranken weisen.

Hanfparade 2004 – Modenschau auf der HauptbühneHanfparade 2004 – Get Wise – Legalize! Drogenfahnder zu Kleingärtnern!

Nach der Auftaktkundgebung am Roten Rathaus zogen am 14. August 2004 rund 3.000 Hanffreunde in Richtung Kreuzberg. An der chinesischen Botschaft hielt der Demozug für eine Zwischenkundgebung. Auf dem Oranienplatz angekommen, hatten die auf die Zahl von 8.000 gestiegenen Teilnehmer eine Menge Spaß an der Abschlusskundgebung: Auf der Hauptbühne meldete sich unter anderem die Bezirksbürgermeisterin von Kreuzberg/Friedrichshain, Cornelia Reinauer, zu Wort. Als „Gastgeberin“ ließ sie es sich nicht nehmen, ihre Zukunftsvision einer vernunftgesteuerten Drogenpolitik vorzustellen.
Erstmals fand im Rahmen des Bühnenprogramms eine Modenschau mit Hanfkleidung statt. Unterstützt von Hanf Mode International konnte so jeder sehen, dass die Zeiten, in denen Textilien aus Hanf „bessere Kartoffelsäcke“ waren, vorbei sind.

Hanfparade 2003 – Riesige Bong an einem Paradewagen Hanfparade 2003 – Gebt das Hanf frei!

Am 23. August 2003 traf man sich vor dem Bundesfinanzministerium und zog mit 5.000 Hanffreunden aus ganz Europa zum Kurfürstendamm. Dort wurde unter dem Motto „Gebt das Hanf frei!“ bis in die Nacht gefeiert. Politischer Höhepunkt des Tages waren sicherlich die Reden von Hans-Christian Ströbele von den Grünen und Jan van der Tas (Botschafter der Niederlande in Deutschland a.D.). Aber auch die Hanfszene war reichlich vertreten. Vom Nutzhanfverarbeiter Rainer Nowotny, über Medienvertreter wie Werner Graf vom Hanf Journal, bis hin zu Hanffreunden aus der Schweiz und den Niederlanden reichte die Rednerpalette. Trotz Regens und massivem Polizeieinsatz folgten einige tausend Hanffreunde dem Ruf „Gebt das Hanf frei!“. Als kurz vor der Abschlusskundgebung die Sonne raus kam, verdoppelt sich die Anzahl der Demonstranten binnen Minuten.

Hanfparade 2002 – Bild von der SträflingsaktionHanfparade 2002 – Für Hanfgebrauch!

Gegen Hanfmi§§brauch! Aufklärung statt Verbote!

Mit der Hanfparade am 31. August 2002 wollte man viel Neues bieten und so traf sich der „Straftäter-Massenauflauf“ am prunkvollen Potsdamer Platz und zog zur Gedächtniskirche. Unterwegs gab es eine Zwischenkundgebung vor der CDU-Zentrale, auf der Hans-Christian Ströbele mit den Worten „Gebt das Hanf frei!“ die Freigabe des von der Polizei beschlagnahmten Nutzhanfs forderte. Dieser Satz sorgte dann im Jahr 2003 weiterhin für Aufmerksamkeit und Medieninteresse. Denn Stefan Raab sampelte diesen Satz und in Zusammenarbeit mit Shaggy machte er daraus einen Top 10 Hit. Davon konnte aber an diesem 31. August noch keiner was ahnen.

Hanfparade 2001 – Transparent an einem ParadewagenHanfparade 2001 – Kein Krieg gegen Pflanzen

Die Hanfparade am 1. September 2001 stand unter der Losung „Kein Krieg gegen Pflanzen“ am Halleschen Tor und führte durch die Ostberliner Innenstadt zum „Platz vor dem Roten Rathaus“. Unterwegs gab es Zwischenkundgebungen vor der SPD-Zentrale und dem Außenministerium, um während der Demonstration den politischen Charakter stärker zu betonen.

Auf der Abschlußkundgebung wurde es dann international. Nicht nur Sprecher aus Holland, der Schweiz, England, Polen und Österreich ergriffen das Wort, es sprachen auch Hanf-Aktivisten aus Australien und den U.S.A. So sprach z. B. der extra aus New York angereiste Dana Beal von der Organisation „Cures Not Wars“ über die internationalen (Hanf)Verbindungen. Thema war der internationale Million Marijuana March, der jährlich Anfang Mai weltweit vernetzt und koordiniert abgehalten wird.

Hanfparade 2000 – Verlogener Politiker oder Anständiger Joint?Hanfparade 2000 – Legalize it globally!

Im „Jahr der großen Zwei“ begannen die Veranstalter verstärkt damit, die Hanfparade in die internationale Hanfszene einzubinden. So entstand auch der Slogan „Legalize it globally!“. Leider bereitete ein Jahrhundertsturm der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor ein jähes Ende.

Am 19. August 2000 war es dann wieder soweit: Zehntausende (wer weiß schon genau, wieviel Zehntausende) zogen mit der Hanfparade 2000 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor, wo ab 16 Uhr die Abschlußkundgebung begann, die bis 22 Uhr andauern sollte.

Doch dann kam alles ganz anders. Als die hessische Reggaeband Cashma Hoody ihren eigens für die Hanfparade 2000 geschriebenen Song „Legalize it globally!“ aufführten, zogen dichte Wolken über das Kundgebungsgelände und Minuten später – gegen 19.00 Uhr – begann es zu stürmen und zu regnen. Die Band hatte das Stück gerade beendet, als z. T. Golfball-große auf die verdutzten Teilnehmer hernieder prasselten.

Hanfparade 1999 – Blick über die Demonstration Hanfparade 1999 – Mit Hanf in die Zukunft

Trotz des zahlenmäßigen Erfolges der Hanfparade 1998 und der vielen Hilfe von der Basis kam der Verein jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, da es nicht gelungen war, die Schulden aus dem ersten Veranstaltungsjahr mit den Einnahmen des zweiten Jahres zu bezahlen. Die Veranstaltung hatte sich zwar immerhin knapp selbst finanziert, doch die Schulden blieben. Damit sah es eine Zeitlang so aus, als ob der Verein Konkurs anmelden und die Hanfparade „sterben“ müsste. Den Veranstaltern gelang es nur durch einen ungeheuren Kraftaufwand, noch mehr Arbeit und unzählige Telefonate, Faxe und Briefe die Hanfparade 1999 zu retten. Auf eine große Bühne musste jedoch aus Geldmangel verzichtet werden.

Am 28. August 1999 fand in Berlin die dritte bundesweite Hanfparade statt. Ausrichter und Veranstalter der Hanfparade’99 war der Verein Bündnis Hanfparade e.V.. Mit Zehntausenden Hanfbegeisterten, die aus allen Himmelsrichtungen nach Berlin strömten, wurde erneut ein deutliches Zeichen für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel gesetzt. Denn es sollte schließlich „Mit Hanf in die Zukunft“ gehen – so die 99er Losung. Dem schlossen sich übrigens bis auf die „Junge Union“ alle Jugendorganisationen der deutschen Parteien an.

Hanfparade 1998 – Blick von der Bühne zum Brandenburger TorHanfparade 1998 – Der Kampf geht weiter

Am 29. August 1998 trafen sich erneut Menschen aller Bevölkerungsschichten zu einer Hanfparade. Die Teilnehmer reisten aus ganz Europa an, um ihrer Forderung – der Legalisierung von Cannabis – Ausdruck zu verleihen. Angeführt von etlichen Wagen und Treckern bewegten sich tausende Hanfsympathisanten vom Alexanderplatz in Richtung Brandenburger Tor, um dort die Abschlusskundgebung zu erleben.

Der damalige Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) verbot „kommerzielle Veranstaltungen“ vor dem Brandenburger Tor, und der Polizeipräsident erklärte die Abschlusskundgebung der Hanfparade 1998 zu einer solchen, da hier auch Waren zum Verkauf angeboten wurden.

Da der Markt der Möglichkeiten als wichtiger Bestandteil der Abschlusskundgebung zu den wenigen Einnahmequellen des nicht kommerziellen Vereins gehört, war die Absicht offensichtlich: Man wollte den Veranstaltern mit dieser Aktion die Deckung ihrer Kosten und somit die darauf folgende Hanfparade unmöglich machen. Das konnte jedoch in allerletzter Sekunde durch einen höchstrichterlichen Eilbeschluss verhindert werden.

Hanfparade 1997 – Vortragsangebot im NutzhanfarealHanfparade 1997 – Legalisierung jetzt! Mit Hanf in die Zukunft

Nachdem Hanf 60 Jahre lang verboten und kriminalisiert wurde, beschlossen die Initiatoren der Hanfparade: „Uns reicht´s!“ und gründeten im Februar 1997 den Verein „Bündnis Hanfparade„. Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit für den gemeinsamen Kampf um die Legalisierung der Hanfpflanze zu mobilisieren und die Freigabe von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel voranzutreiben.

 

Um diesem Ziel näherzukommen, beschloss der Verein am 23.August 1997 eine große Demonstration für die Legalisierung von Cannabis zu veranstalten – Die Hanfparade war geboren!
Am 23. August 1997 fand die erste Hanfparade in Berlin statt. Zehntausende folgen dem Aufruf der „Umherschweifenden Haschrebellen“ und des H.A.N.F. e.V. zur ersten bundesweiten Demonstration für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel.

Wie es mit der Hanfparade weitergeht, hängt auch von dir ab! Auf unserer Website findest du vielfältige Angebote, wie du die nächste Ausgabe der Legalize-Demo Deutschlands zu einem Erfolg machen kannst. Wir sehen uns im August in Berlin!