Gemeinsame Erklärung

Unterschriftenaktion für die Versammlungsfreiheit

Gemeinsame Erklärung

Wenn am 11. Dezember vor dem Verwaltungsgericht Berlin in Sachen „Hanfparade gegen Versammlungsbehörde“ verhandelt wird, geht es längst nicht nur darum, ob es juristisch richtig war, Deutschlands größter Demonstration für die Legalisierung von Cannabis 2011 weite Teile der Abschlusskundgebung zu verbieten. Vielmehr stehen die Grenzen der Versammlungsfreiheit für alle Berlinerinnen zur Diskussion. Wie demonstriert wird, soll „nicht länger nach Gutsherrenart von der Versammlungsbehörde entschieden werden“.

Es geht der Hanfparade mit ihrer Klage darum, die Berliner Polizei zu zwingen, das Bundesverwaltungsgerichtsurteil aus dem Jahr 2007 umzusetzen. Das hatte damals entschieden, dass Aufzüge als Versammlungen geschützt sind, „wenn die anderen Zwecke nicht aus der Sicht eines durchschnittlichen Betrachters erkennbar im Vordergrund stehen“.

Anlässlich des Prozessauftaktes haben mehr als ein Dutzend Kulturschaffende, Demomacher, Politiker und Szenevertreter eine gemeinsame Erklärung abgegeben, der sich weitere Unterzeichner per Webseite anschließen können.

  • Öffentliche Unterstützerliste „Ein Lehrstück über Demonstrationsrecht (Teil I)“ www.hanfparade.de/aktion/
Kiffer im Knast; Grafik aus Bodo Saggel Der Antijurist

Hanfparade 2011 vs. Berlin – mündliche Gerichtsverhandlung

In der Sache Hanfparade vs. Land Berlin (Az VG 1 K 354.11) wegen der zu großen Teilen verbotenen Hanfparade 2011 gibt es endlich den ersten Verhandlungstermin! Die Verhandlung findet am 11.12.2012 um 10:00 Uhr im Verwaltungsgericht Berlin, Kirchstraße 7 in 10557 Berlin, statt. Die Raumnummer ist den Aushängen zu entnehmen. Wir erwarten keine endgültige Entscheidung. Wir freuen uns über weitere Besucher!

Kiffer im Knast; Grafik aus Bodo Saggel Der AntijuristZur Erinnerung: 2011 sagte die Versammlungsbehörde, unser Abschlussgelände, der „Markt der Möglichkeiten“, sei nur punktuell politisch und ansonsten nur auf Kommerz ausgerichtet.

Wenn sich die Ansicht der Versammlungsbehörde durchsetzt, wird es in Zukunft keine echte Versammlungsfreiheit mehr geben. Versammlungsfreiheit in Deutschland hieß bisher immer auch, dass man die Versammlung nur anmelden muss – eine Genehmigung ist ausdrücklich nicht erforderlich. Die Behörde meint aber, dass alle Aufbauten (Zelte, Bänke, Tische etc.) nur in engen Ausnahmefällen Teil einer Versammlung sein können. Das würde bedeuten, dass eine Kundgebung angemeldet wird und eventuell für ein Zelt auf der Kundgebung eine Sondernutzungserlaubnis zu beantragen wäre. Damit wäre für alle Versammlungen mit größeren Hilfsmitteln doch eine Genehmigungspflicht geschaffen. Ständige Streitigkeiten wären vorprogrammiert. Denn an der Hanfparade sieht man, dass die Zelte u.ä. jahrelang als selbstverständlicher Teil der Kundgebung angesehen wurden, dann wieder nicht und 2012 dann weitgehend doch wieder usw..

Leider vergisst die Versammlungsbehörde dabei, dass wir diesen Vorwurf schon mal hatten. Nämlich zur zweiten Hanfparade vor 13 Jahren. Auch dort sah die Versammlungsbehörde nicht, dass der Markt der Möglichkeiten und seine Aufbauten politischen Charakter haben. Doch ein Produkt, welches politisch verhindert wird, wie hier in Deutschland und weltweit durch die internationalen Abkommen, ist politisch. Auch wurde uns von der Versammlungsbehörde ein Urteil von 2001 zitiert, welches in allen Gesetzestexten eindeutig als überholt gekennzeichnet ist, denn die Fuckparade hatte 2007 eine höhere Entscheidung erwirkt. Es ist schon seltsam.

Natürlich widersprachen wir dem Bescheid, und wir mussten am letzten Tag vor Gericht gehen, um die gesamte Hanfparade wie geplant durchführen zu können. Unser Einspruch und die einstweilige Verfügung wurden damals abgelehnt. Nun steht das Gerichtsverfahren an.

Weitere Hintergrundinfos: Hanfparade 2011: Hanfnutzer raus aus der Öffentlichkeit? und Facebook Event zur Gerichtsverhandlung

Update: Der Prozess ist gelaufen:

Link zur Klageschrift, Link zum Urteil

Colorado, Washington und Oregon stimmen über Cannabislegalisierung ab

Am 6. November 2012 wird in den USA der Präsident gewählt. In den Bundesstaaten Colorado, Washington und Oregon haben die Wähler darüber hinaus die Möglichkeit, Marihuana in ihrem Bundesstaat zu legalisieren. Dies ist unzweifelhaft ein weiterer Meilenstein in diesem Jahr, der schon lange schwelt und die Drogenpolitikreform weiterbringen wird. Die USA sind eine treibende Kraft hinter dem Krieg gegen die Drogen und den internationalen Drogenabkommen. Eine Veränderung innerhalb der USA bringt auch eine Veränderung der Außenpolitik, und somit können diese Abstimmungen die globale Debatte um die Drogenpolitik anheizen und die bisherige US-Strategie schwächen.

Update

Die Abstimmungen wurden in Colorado und Washington mit einer großen Mehrheit angenommen. Oregon hat dem Vorschlag nicht zugestimmt. Es ist und bleibt ein historischer Sieg für die Bewegung! Genaue Zahlen der Abstimmungen u.a. im taz Drogerie Blog.

Grafischer Banner zu den Legalisierungsinitiativen in den USA

Deine Unterstützung ist für diese Initiativen wichtig an diesem Punkt. Die Chancen sind gut und wir können sie nicht verstreichen lassen. Es gibt viele Möglichkeiten, zu helfen. Du kannst zum Beispiel direkt etwas Geld an eine der lokalen Kampagnen geben: Colorado www.regulatemarijuana.org (Facebook), Oregon (Facebook) und Washington www.newapproachwa.org (Facebook). Schreibe dich auf ihren Info-Listen ein. Werde ihr Freund auf „Facebook“, „like“ und „teile“ ihre Inhalte!

Du kannst auch die Personen unterstützen, die in den Gräben sitzen, um die Legalisierung voranzubringen und die auch diese Kampagnen unterstützen: wie z.B. die LEAP, DPA, SSDP, NORML oder die MPP. In Deutschland wären das die Grüne Hilfe Netzwerk e.V., das Hanf Museum oder der Deutsche Hanf Verband.

Hilf mit, diese Kampagnen und Vereine in den sozialen Netzwerken und per E-Mail bekannt zu machen!

Meine Wahl – Hanf legal!

Zunehmende Akzeptanz der Cannabislegalisierung in den USA

In einer Umfrage des Gallup-Instituts sprachen sich vor sechs Jahren (2006) nur 36% der US-Amerikaner für die Freigabe von Cannabis aus, 60% waren dagegen und 4% wollten sich nicht festlegen. 2011 waren gemäß Gallup 46% für eine Freigabe und im Oktober 2012 erstmals 50%. Nur noch 46% meinten, Cannabis solle illegal bleiben.

Eine weitere Umfrage, die jüngst von der Huffington Post und YouGov durchgeführt wurde, zeigte, dass eine deutliche Mehrheit von 59% der US-Amerikaner für eine Legalisierung von Cannabis sind. Nur 26% waren gegen eine Legalisierung. Im Einzelnen sah das Ergebnis wie folgt aus:

  • Marijuana sollte legalisiert, versteuert und reguliert werden wie Alkohol – 51%
  • Marijuana sollte legalisiert, jedoch nicht versteuert und reguliert werden wie Alkohol – 8%
  • Marijuana sollte nicht legalisiert werden – 26%
  • Bin mir nicht sicher, weiß nicht – 15%

Konservative Republikaner erkennen den Trend

Konservative Republikaner erkennen, dass man gegen die Kiffer keine Wahlen mehr gewinnen kann und unterstützen deshalb den geplanten Verfassungszusatz Amendment 64 in Colorado. Dieser Verfassungszusatz (in Artikel 18 der Landesverfassung) soll es gemäß Absatz 3 erlauben, dass Personen über 21 Jahren Cannabis erwerben, besitzen und konsumieren. Gemäß Absatz 4 soll auch der kommerzielle Anbau, die Verarbeitung und der Vertrieb reguliert und somit legalisiert werden. So unterstützt der als Fundamentalist und Kreationist bekannte republikanische Politiker Tom Tancredo (engl. Biografie) die Legalisierungsinitiative in Colorado. Er erklärte wörtlich in der Colorado Springs Gazette am 21. September 2012:

„Ich befürworte den Änderungsantrag 64 nicht trotz meiner konservativen Überzeugungen, sondern weil von ihnen überzeugt bin. Im Laufe meiner Karriere in der Politik und in öffentlichen Ämtern habe ich immer dafür gekämpft, verschwenderische und ineffektive staatliche Programme zu reformieren oder zu beseitigen . Es gibt kein Regierungsprogramm und keine Politik, die in einer so einzigartigen Art und Weise gescheitert ist, wie die Marihuana-Prohibition.

Indem Marihuana in den letzten 75 Jahren illegal war, haben wir einen Schwarzmarkt geschaffen, der einige der gefährlichsten Terrororganisationen der Welt Hilfe und Unterstützung bietet. Durch den Änderungsantrag 64 würde das Geschäft mit Marihuana aus den Händen der Drogenkartelle genommen und durch Regulierung und Besteuerung von Marihuana in einer ähnlichen Weise wie Alkohol ersetzt werden.“

Foto vom Stand der Hanfparade auf der Cultiva 2012

Zurück von der Hanfmesse: Zwei Förderer gewonnen

Foto vom Stand der Hanfparade auf der Cultiva 2012Erfolgreich war es und wunderschön auf der Hanfmesse Cultiva, die zum fünften Mal nahe bei Wien stattfand. Allein das Ambiente der Eventpyramide ist mit den tropischen Pflanzen erfrischend hübsch, dazu kommt die entspannte und fröhliche Atmosphäre bei Besuchern und Ausstellern – wie den netten Aktivisten und Aktivistinnen des Vereins Legalize! Österreich, die ihren Stand gegenüber unserem hatten. Aber seht die Fotos, die wir mitgebracht haben; eine kleine Auswahl hier und viele weitere im Fotoalbum auf Facebook (auch ohne Login klickbar).

Foto einer Aktivistin von Legalize! ÖsterreichDer größte Gewinn für die 17. Hanfparade am 10. August 2013 sind jedoch die neuen Förderer, die wir mitgebracht haben: Nachdem Black Leaf und Bam Bam Bhole schon vorher zugesagt hatten, unterschrieb auch Dinafem aus Spanien direkt auf der Messe, und der nächste Vertrag kam von Sensi Seeds aus Amsterdam, die wir ebenfalls auf der Messe angetroffen haben. Alle hatten uns schon früher bereits unterstützt und wir danken ihnen an dieser Stelle hanfig-herzlich.

Links: Eine Aktivistin des Vereins Legalize!, welcher unter anderem die jährliche GMM-Demo in Wien, den Hanfwandertag organisiert.

Unten: Stecklinge, die in Österreich legal verkauft werden dürfen und Musikinstrumente aus Hanfzellulose.

Foto von Stecklingen auf der Cultiva 2012 Foto von Musikinstrumenten aus HempStone (Hanfzellulose)

Foto vom Hanfeis-Verkäufer auf der Cultiva 2012Sechs Förderer fehlen uns weiterhin – auch deshalb haben wir den Besuch der nächsten erreichbaren Hanfmesse schon geplant: Das ist das Cannafest in Prag vom 9.-11. November. Auch dorthin wurden wir wieder eingeladen, mit einem Stand unsere Aktivitäten zu präsentieren und das Ziel der Re-Legalisierung von Cannabis zu verbreiten, und werden mit einem kleinen Team anreisen. (Außerdem ist der Weg nach Prag von Berlin nicht weiter als nach Bielefeld.)

Wer durch unsere Fotos neugierig geworden ist, dem können wir also die internationale Prager Hanfmesse Cannafest nur empfehlen, auf der wir jetzt zum dritten Mal Gast sind. Auch dort wird es nicht nur die vielfältigen Produkte aus und rund um Hanf zu bestaunen und zu kaufen geben, sondern dazu ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Vorträgen, Shows und Ausstellungen. Last but not least: Der fröhliche Eismann hier rechts mit seinem köstlichen Hanf-Eis ist auch wieder am Start! Ebenso empfehlenswert ist natürlich die nächste Cultiva bei Wien, die vom 18.-20. Oktober 2013 stattfinden wird.

Poster der Cultiva 2012

Hanfparade zur Schatzsuche auf der Cultiva

Poster der Cultiva 2012In wenigen Tagen beginnt in der Nähe von Wien die Hanfmesse Cultiva. Im botanischen Garten der gläsernen Eventpyramide Vösendorf zeigen Aussteller die neusten Produkte auf dem Hanfmarkt – von Lebensmitteln, Kleidung über Paraphernalia bis zu Baustoffen und Growzubehör. Dazu gibt es einen Hanfkongress, Workshops, eine Kochshow und – einen Stand der Hanfparade, der von einer kleinen Gesandtschaft aus Berlin betreut wird. Dabei führt uns nicht primär das bunte Messeprogramm auf die lange Fahrt bis zur österreichischen Hauptstadt. Der Grund ist, dass wie dort diejenigen treffen können, die uns als Förderer der Hanfparade jetzt bereits eine solide Finanzierung der Hanfparade 2013 gewährleisten können. Bam Bam Bhole und Black Leaf sind die ersten beiden Förderer, welche die Hanfparade mit der stolzen Summe von jeweils 2500 Euro unterstützen.

Zwei Förderer haben wir, zehn sollen es werden, damit wir, wie in den Jahren zuvor und vielleicht noch besser, eine vielseitige, große Hanf Parade organisieren können, welche nicht nur mit einer schönen Bühne Künstlern und Rednern die Möglichkeit bietet, ihre Sichtweise zum unsäglichen Hanfverbot darzustellen, sondern auch Raum und Möglichkeiten für ansehliche Ausstellungen zum Thema Hanf sowie Informationsbereiche mit befreundeten Organisationen. Außerdem entstehen natürlich viel Kosten für den Druck von Plakaten und Flyern, Versand, vieles weitere und nicht zuletzt leider: Anwaltskosten, da wir seit 2011 mit der Versammlungsbehörde auf gerichtlichem Weg dafür streiten, dass Speisen, Getränke und Hanfprodukte auf Verkaufsständen während der Abschlusskundgebung angeboten werden können. Was diese Behörde uns verbietet, obwohl es bei früheren Hanfparaden gang und gäbe war.

Über solche Erfahrungen und andere Aspekte der Re-Legalisierung von Cannabis werden wir uns mit anderen Aktiven aus dem In- und Ausland unterhalten können, worauf wir uns besonders freuen. Die Schätze, die wir auf der Cultiva finden wollen, sind indes die acht weiteren Förderer der 17. Hanfparade in Berlin am 10. August 2013.

Abschließend noch ein Aufruf an alle, die selbst zur Cultiva kommen können: Besucht uns an unserem Stand Nr. 88, der uns freundlicherweise von der Messeleitung kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Foto von der Aktion vor dem Bundestag

Hanfparade sagt: Verfassungsschutz darf nicht über Gemeinnützigkeit entscheiden!

Protestaktion vor Bundestag am Mittwoch, den 26.9.2012 – 166 NGOs haben den offenen Brief unterzeichnet

In dieser Woche fand eine Aktion statt, die geplante neue Rechte für den Verfassungsschutz kritisiert, denn der soll künftig alleine über die Aberkennung der Gemeinnützigkeit entscheiden können.

Foto von der Aktion vor dem Bundestag
Die Protestaktion von Robin Wood war ein voller Erfolg – Hanfparade geschreddert

Geheimdienstmitarbeiter – dargestellt von Aktiven in Trenchcoats und Schlapphüten – fütterten einen echten Motor-Häcksler mit Papptafeln beschriftet mit „Friedensbewegung“, „Umweltbewegung“, „Zivilgesellschaft“, „Kritische Kultur“ etc.. Dagegen protestieren Bürgerinnen und Bürger und halten ein Transparent hoch, auf dem steht „Zivilgesellschaft nicht schreddern! – Dem Verfassungsschutz keine Entscheidung über Gemeinnutz!“.

Hintergrund

Logo zur AktionDer Kampf gegen den „Extremismus“ soll in der Bundesrepublik nun auch verstärkt fiskalisch geführt werden. Am 23. Mai verabschiedete das Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf zum Jahressteuergesetz 2013, durch welchen es einschneidende Veränderungen für gemeinnützige Körperschaften geben könnte. In der Abgabenordnung (§ 51 Abs. 3 AO) wird ein Wort gestrichen, was dem Verfassungsschutz die Möglichkeit gibt, über die finanzielle Existenz von gemeinnützigen Organisationen zu urteilen. Gemeinnützige Körperschaften, die in Verfassungsschutzberichten als extremistisch eingestuft wurden, verloren bisher – widerlegbar – ihre Steuerbegünstigungen (Gemeinnützigkeit). Sie konnten die Vorwürfe aber vor den Finanzämtern widerlegen. Das Wort „widerlegbar“ soll nun gestrichen werden und die Organisationen würden automatisch ihre Gemeinnützigkeit verlieren. Der Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz könnte durch die Gesetzesänderung negative fiskalische Sanktionen verhängen – ohne seine Quellen offen zu legen.

Derzeit liegt es an den Finanzämtern zu prüfen, ob ein Extremismus-Vorwurf durch den Verfassungsschutz zum Entzug der Gemeinnützigkeit führt. Die Finanzämter übernehmen so praktisch eine Kontrollfunktion des Verfassungsschutzes und sind die einzige außergerichtliche Anhörungsinstanz für betroffene Organisationen. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht dagegen keine Prüfung mehr vor; die Entscheidung läge faktisch allein beim Geheimdienst.

Noch bleibt Zeit, die – allen rechtsstaatlichen Prinzipien zuwider laufende – Aufgabenerweiterung des Verfassungsschutzes zu verhindern.

Der offene Brief

In einem von Attac und Robin Wood initiierten offenen Brief an alle Bundestagsabgeordneten haben sich am 27. Juni 36 zivilgesellschaftliche Organisationen aus verschiedenen Bereichen (u.a. Greenpeace, BUND Deutschland, Medico International) gegen diese Gesetzesänderung gewandt und die Abschaffung des entsprechenden Absatzes in der Abgabenordnung gefordert. Mittlerweile haben sich 148 Organisationen diesen Protesten angeschlossen. Die Hanfparade, vertreten durch den Verein JaKiS e.V. gehört dazu.

Der Brief kann auch weiterhin gezeichnet werden, interessierte Vereine können sich bei daniel.haefner@robinwood.net melden.

Robin Wood Infoseite zum Thema, Unterzeichnerliste des Offenen Briefes (PDF), Pressemitteilung von Robin Wood zur Aktion

Foto von Flugzeug mit einem Banner mit der Aufschrift

Wahlen in den Niederlanden entscheiden über den Wietpass

Foto von Flugzeug mit einem Banner mit der Aufschrift Der 12. September ist Tag X für die niederländischen Coffeeshops, denn an diesem Tag wird dort eine neue Regierung gewählt.

Entweder werden wieder konservative Parteien gewinnen – dann wird der Wietpass, welcher es uns als Touristen verwehrt, einen Coffeeshop zu besuchen, sicherlich überall ab dem 1. Januar 2013 eingeführt – oder eine moderate Partei gewinnt. Die lokalen Cannabislegalisierungsaktivisten empfehlen die Wahl der SP. Denn diese Partei hat schon angekündigt, im Falle einer Mitregierung das Gesetz für den Wietpass zu kippen. Sie seien für die Legalisierung und Regulierung des Cannabismarktes.

Also, wenn Du niederländische Mitbürger kennst: Schicke sie am 12. September zur Wahl einer Partei, die für die Legalisierung ist. Andernfalls ist die Coffeeshopkultur, wie wir sie kennen, ab dem 1. Januar 2013 nicht mehr vorhanden.

Weitere Hintergrundinfos: CoffeeshopNieuws, eine Übersicht über alle Parteien auf Stemadvies von Vote2Smoke und WaaromSP

Wahre deine Rechte – Fairplay mit Team Blau

Hinweise zum Umgang mit der Polizei

Zu den letzten Demovorbereitungen gehört leider auch, sich gedanklich mit der Möglichkeit eines Übergriffes durch Polizeibeamte auseinanderzusetzen. Irgendwo geht das Gerücht um, jeder Demonstrationsbesucher würde auf dem Weg zur Hanfparade gefilzt… Tatsächlich könnte es die Polizei wieder versuchen, mit einem derart abschreckenden Verhalten oder mit Linien aus Uniformierten andere Menschen von der Teilnahme an der Hanfparade abzuhalten. Vom Hanftag im Mai in Berlin wissen wir, dass bei den TeilnehmerInnen vorgeblich nach Wurfgeschossen (Steinen) gesucht wurde – komisch nur, dass sich diese Suche dann (wie fotografisch festgehalten) auch auf Tabaksbeutel erstreckte. Vielleicht war der Beamte selbst Kiffer und hat „Stein“ falsch verstanden? Noch komischer, weil auf einer Hanfdemo so ziemlich mit allem gerechnet werden kann, aber nicht mit einer Gefahr, die von Teilnehmern ausgeht.

Fakt ist jedoch: Sowas muss sich niemand gefallen lassen. Nach dem Motto „Kenne deine Rechte“ kannst du einer unangenehmen Durchsuchung deiner persönlichen Dinge entgehen, indem du cool bleibst und selbstsicher die angedrohte Maßnahme in Frage stellst.

Gestatte die Durchsuchung nicht freiwillig, sag „ich widerspreche einer Durchsuchung meiner privaten Sachen“ und frage, nach welchem Gesetz und mit welchem Tatverdacht du durchsucht werden sollst. Eine allgemeine Vermutung genügt nicht, und der Beamte wird sich in diesem Moment nicht einen Vorwurf ausdenken, den er vor Gericht nicht halten könnte. Lass dich nicht zum Plaudern animieren, erzähl einfach nichts. Bestehe auf einer Protokollierung des Vorgangs. Du musst nur Name, Geburtsdaten und den gemeldeten Wohnort angeben.

Und am allerbesten ist es, den Handzettel Demorecht und einen Stift in der Tasche zu haben. Damit hast du sowas wie eine Checkliste für die Begegnung mit dem Beamten und kannst Namen und Dienstnummer notieren. Den Handzettel gibt es im Hanf Journal Hanfparade 2012 Spezial zum Ausschneiden, auf Steffen Geyers Website zum Herunterladen und Ausdrucken, und außerdem werden wir Kopien auf der Hanfparade verteilen oder am Hanfparade-Wagen auslegen. Das ist der Redner-Wagen und erste Paradewagen im Umzug.

Nochmal zu den armen Polizeibeamten, die in ihren Schutzanzügen schwitzen müssen, während wir in der Sonne lachen und tanzen können. Viele von ihnen haben selbst Freunde oder Verwandte, die gern Hanf konsumieren, und möchten diese eigentlich ungern hinter Gittern sehen. Oder sie sind selbst Cannabis-Liebhaber. Und doch müssen sie ein unsinniges Gesetz namens „BtMG“ durchsetzen, das schon viele Menschen unglücklich gemacht hat. In den USA hat sich aus solchen Gründen eine Organisation von Polizeibeamten gegen Drogenverbote gebildet und ist seit über 10 Jahren politisch aktiv (LEAP – „Law Enforcement Against Prohibition“).

Also macht es ihnen nicht schwer. Zeigt ihnen keinen Joint, keine Beutel voller Gras und keine Steine, bietet ihnen auch keinen Zug aus einer hanfhaltigen „Tüte“ an – außer es handelt sich vielleicht um eine lustige, wie ein Joint aussehende Tabak- oder Kräuterzigarette. Die einzigen, die auf der Hanfparade 2012 legal Hanfblüten mitbringen und kiffen können, sind die wenigen Cannabispatienten mit einer Ausnahmegenehmigung.

Poster der Hanfparade 2012

Presseerklärung: Hanfparade fordert „Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit“

Am Samstag findet in Berlin die 16. Ausgabe der traditionsreichen Hanfparade statt. Die Organisatoren erwarten, dass 5.000 Menschen ihrem Aufruf folgen und unter dem Motto Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit für die Legalisierung von Cannabis demonstrieren.

Poster der Hanfparade 2012

Im Rahmen der Berliner Hanfparade wird schon seit 1997 für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel geworben. Zu ihrer 16. Ausgabe am kommenden Samstag (11. August 2012) erwarten die Veranstalter mehrere Tausend Hanffreunde aus dem gesamten Bundesgebiet. Nach einer Auftaktkundgebung, die um 13 Uhr an der Weltzeituhr beginnt, wird der von Paradewagen begleitete Zug über die Oranienburger Straße zum Bundesgesundheitsministerium ziehen. Dort wollen Vertreter des Selbsthilfenetzwerks Cannabis Medizin (SCM) darauf aufmerksam machen, dass die Kosten für Cannabismedizin noch immer nicht von den Krankenkassen übernommen werden und Schwerstkranke so unzumutbaren finanziellen Belastungen ausgesetzt sind.

Im Anschluss wird die Hanfparade ihren Weg über Berlins zentrale Prachtstraße „Unter den Linden“ zum Brandenburger Tor fortsetzen. Dort soll von 16-22 Uhr eine große Abschlusskundgebung mit Bühnenprogramm, Infoständen u.v.m. das Demonstrationsmotto „Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit“ mit Leben füllen. Dazu werden sich verschiedene Szenevertreter und Politiker in Reden an das Publikum wenden. Außerdem sind Auftritte von sechs Livebands geplant, u.a. „Tapete & Crying Wölf“ und „Herr von Grau“. Ein vom Hanf Museum Berlin betreutes Nutzhanfareal lädt die Besucher der Hanfparade dazu ein, sich mit dem Rohstoff Cannabis zu beschäftigen. Dort soll es auch hanfige Speisen und Getränke zum Probieren geben. Ein weiterer Bereich der Schlusskundgebung konzentriert sich auf das medizinische Potenzial der alten Kulturpflanze, deren Anbau und Besitz in Deutschland seit gut 40 Jahren verboten ist.

Die Hanfparade ist“, so Versammlungsleiter Steffen Geyer, „der traditionelle Höhepunkt des Hanfjahres. Sie lädt Alt und Jung dazu ein, sich vorurteilsfrei über Cannabis zu informieren und die Pflanze jenseits der Drogenklischees neu zu entdecken.


Mehr Informationen auf www.Hanfparade.de

Für Ihre Fragen zu Cannabis oder der Hanfparade steht Ihnen Steffen Geyer gern per Email an steffen@hanfparade.de oder per Telefon unter 0178/6594399 zur Verfügung.

Lineup der Hanfparade 2012 mit Rednern und Bands im Netz

Die nächste Hanfparade findet am Samstag, den 11. August 2012 statt. Sie beginnt um 13:00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung bei der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz und endet mit einer Abschlusskundgebung auf der Straße des 17. Juni beim Brandenburger Tor, die um 16:00 beginnt und bis 22:00 Uhr dauert. Während dieser Zeit werden gut zwei Dutzend Redner/innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur für die Teilnehmer/innen der Hanfparade ihr fundiertes Wissen zum besten geben. Ziel der Hanfparade ist es, das Wissen um die Kulturpflanze Hanf und die Legalisierung ihrer Nutzung als Rohstoff, Medizin und Genussmittel auf die politische Tagesordnung zu setzen.

Der Rednerplan verspricht ein breites Spektrum an Informationen

Auf der Auftaktkundgebung bei der Weltzeituhr am Alex von 13:00 bis 14:00 Uhr werden folgende Personen zu hören sein: Steffen Geyer (Versammlungsleiter), Emanuel Kotzian (Herausgeber Hanf Journal, Piratenpartei), Jo Biermanski (Grüne Hilfe Hessen), Frank Tempel (MdB.), DIE LINKE, Silke Kolwitz (LAG-Drogenpolitik Bündnis 90/Die Grünen), Heide Hagen (Suchtpolitische Sprecherin der Berliner Piratenpartei) und Michael Kleim (Theologe und Bürgerrechtler).

Auf der Zwischenkundgebung vor dem Gesundheitsministerium in der Friedrichstraße von etwa 14:50 bis 15:05 Uhr wird Carsten Elfering (ACM/SCM) sprechen.

Auf der Abschlusskundgebung beim Brandenburger Tor werden dann ab 16:00 folgende Personen zu hören sein: Steffen Geyer (Versammlungsleiter), Rolf „Rollo“ Ebbinghaus (Hanf Museum), Tibor Harrach (Pharmazeut, LAG-Drogenpolitik Bündnis 90/Die Grünen), Saskia Koch (aCAMPada), Chibo Mertineit (Botschafter von Nimbin, Insel der seeligen Kiffer in Australien), Jost Lessmann (Grüne Hilfe Bundesvorstand), Anne Helm (Junge Piraten, Mitglied BVV-Fraktion), Oliver Kaupat (Dampfparade Köln), Michael Knodt (Chefredakteur Hanf Jornal), Markus Berger (Entheogene), Georg Wurth (Deutscher Hanfverband), Benjamin Meyer (Piratenpartei, IG-Suchtpolitik), Günny aka Günter Meinke (europeen-legalize-parti.de), Martin Steldinger (Anmelder der Hanfparade), Maximilian Plenert (Deutscher hanfverband), Dr. Klaus Lederer (MdA.) DIE LINKE und Benedikt Lux (MdA.) (Bündnis 90/Die Grünen).

Den Rednerplan mit genauen Zeitangaben kann man hier aufrufen.