Plakat 20 Jahre Hanf Museum 6. Dezember 1994-2014

20. Geburtstag Hanf Museum

Plakat 20 Jahre Hanf Museum 6. Dezember 1994-2014

Am Nikolaustag, 6. Dezember 2014, feiert das Hanf Museum in Berlin sein 20jähriges Bestehen. Die deutschlandweit einzige Dauerausstellung über Cannabis öffnete am 6. Dezember 1994 ihre Pforten im Nikolaiviertel, um ein vorurteilsfreies Bild über die alte Kultur-, Heil- und Rauschpflanze Hanf zu vermitteln. Den runden Geburtstag begeht das Hanf Museum mit einem Tag der Offenen Tür (Gratiseintritt), einem umfangreichem Sonderprogramm und viel Unterhaltung für Groß und Klein.

Das OrgaTeam der Hanfparade dankt und gratuliert

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass zwischen der einzigen dauerhaften Bildungseinrichtung zum Thema Cannabis – dem Hanf Museum – und der einzigen dauerhaften deutschen Legalisierungs­veranstaltung – der Hanfparade – eine einzigartig enge Beziehung besteht. Schon die Geburt der Hanfparade 1997 wäre ohne die Räumlichkeiten und Menschen am Mühlendamm im Nikolaiviertel undenkbar gewesen.

Die Hanfparade war dabei weit häufiger Nutznießer der Beziehung als dies von außen sichtbar ist. So verzichtet das Hanf Museum schon seit mehr als zehn Jahren auf jegliche Raummiete für die im Café des Museums wöchentlich stattfindenden Treffen des OrgaTeams der Hanfparade. Mit dem Nutzhanfareal betreibt das Museum darüber hinaus jedes Jahr einen wesentlichen Teil der Abschlusskundgebung der Hanfparade und stellt dafür neben Teilen der Dauerausstellung auch Helfer bereit.

Das OrgaTeam der Hanfparade dankt der Crew des Hanf Museums für die stetige Gastfreundschaft in ihrem Hause und die Bereitstellung ihrer technischen Infrastruktur für die Vorbereitung der alljährlichen Demonstration im August für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel in Deutschland. Der Dank an die MitgliederInnen der Crew des Hanf Museums gilt insbesondere auch für die kontinuierliche logistische und personelle Unterstützung des Projektes Hanfparade.

Foto vom Eingang des Hanf Museums bei Nacht

Das Hanf Museum ist wahrlich ein würdiger Ort für die Vorbereitungen der Hanfparade. Und die MitgliederInnen des OrgaTeams der Hanfparade können im Museum viel lernen, da die Ausstellung, die alle Themen rund um den Hanf behandelt, vielfältige Informationen bietet, so unter anderem zur Hanfernte, zur Hanfverarbeitung und zu Hanffabriken, zum Hanf in der Medizin, zum Hanf als Nahrungsmittel, zum Hanf als Baustoff, zum Hanf als Grundstoff für Papier, Seile und Textilien, zu Hanföl in der Kosmetik, zum Hanfsamenverbot und zu vielen Dingen, die so mancher schon immer über Hanf wissen wollte. Ja, die Ausstellungen Hanf Museum motivieren in didaktisch kluger und wissenschaftlich fundierter Weise sich für eine Re-Legalisierung des Hanfs einzusetzen und sich für eine Idee wie die Hanfparade zu engagieren. Das OrgaTeam der Hanfparade gratuliert der Crew des Hanf Museums zum 20jährigen Jubiläum und dem damit verbundenen 20jährigen Durchhaltevermögen, immer wieder neue Sonderausstellungen zu gestalten, um dem Anspruch einer renommierten Bildungseinrichtung gerecht zu werden.

Auch das Museum profitiert vom Know-how der Paradenmacher. Bei personalintensiven Veranstaltungen wie den „Langen Nächten der Museen“ unterstützen die Paradenmacher die Crew des Hanf Museums. Auf den internationalen Hanffachmessen oder auf Kongressen vertreten sich die OrgaTeams des Museums und der Hanfparade wechselseitig oder betreiben gemeinsame Informationsstände. Neuestes Kind der Organisationsfreundschaft ist ein gemeinsamer Technikpool mit Audio- und Videohardware, der wechselseitig genutzt wird und auch szenenahen Projekten kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Um die Freundschaft zwischen Hanf Museum und Hanfparade zu dokumentieren, wird am 6. Dezember 2014 nicht nur die Chronik „20 Jahre Hanf Museum“ der Öffentlichkeit vorgestellt, sondern auch die Grafik für das Poster und die Flyer der kommenden Hanfparade am 8. August 2015. Gestaltet wurde der Flyer wie in den Vorjahren von Doro Tops. Die Flyer werden ab dem Nikolaustag im Hanf Museum zur Abholung für Menschen, die gerne Hanfparadeflyer verteilen, vorrätig gehalten.

Titelblatt der Chronik 20 Jahre Hanf Museum

Chronik 20 Jahre Hanf Museum

Anlässlich des Gründungsjubiläums wird am Samstag, 6. Dezember 2014, eine auf 50 Exemplare limitierte und reich bebilderte Chronik 20 Jahre Hanf Museum der Öffentlichkeit vorgestellt, die die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte und den Verlauf dieses ganz besonderen Projekts widerspiegelt. Auf der einen Seite werden viele Sonderausstellungen und Museumshöhepunkte aufgelistet, auf der anderen Seite wird die Entstehung diverser Ausstellungen und anderer Aktivitäten beschrieben. Mit vielen Bildern untermalt ist so ein interessanter Rückblick über die vergangenen zwanzig Jahre Hanf Museum entstanden. Die Geburtstags­auflage der Chronik „20 Jahre Hanf Museum“ wird passend zum Anlass zwanzig Euro kosten.

Podiumsdiskussion zum Thema „Die wilden Neunziger

In einer Podiumsdiskussion zum Thema Die wilden Neunziger lassen herausragende Persönlichkeiten aus dem Aktivistenkreis am Samstag, 6. Dezember 2014, ab 16:00 Uhr im Hanf Museum die Geburtsstunde der deutschen Legalisierungsbewegung wieder aufleben. Dies wird ein Wiedersehen mit der Hanfbewegung Anno 1994. Die Podiumsdiskussion wird der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten werden. Mit von der Partie werden sein: Mathias Bröckers (Autor von u.a. „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“, „Keine Angst vor Hanf: Warum Cannabis legalisiert werden muss“), Rolf Ebbinghaus (Vorstand H.A.N.F. e.V., Kurator des Hanf Museums), Martin Müncheberg (von 1998 bis 2004 Sprecher und Koordinator der Hanfparade, Mitherausgeber und Geschäftsführer der THCENE), Matthias Schillo (Rechtsanwalt u.a. von „Kim will Kiffen“ und Günther Weiglein) sowie Wolfgang Nešković (Richter am Bundesgerichtshof a.D., ehem. MdB, Cannabisbeschluss 1994).

Zahlreiche weitere VertreterInnen der bewegten Museumsgeschichte werden als Gäste erwartet. BesucherInnen erwartet am Nikolaustag im Hanf Museum zudem eine Sonderausstellung, ein Hanf-Buffet sowie ein Museumskino mit bewegten Erinnerungen an zwei Jahrzehnte „Bildungsarbeit im Dienste der Hanf-Legalisierung“.

Foto von der Menschenmenge

Hanfparade 2014 – Rückschau und Pressespiegel

Foto von der Menschenmenge

Die Stimmungslage

Bereits im September 2013 erschien im TAZ-Blog Drogerie der erste Aufruf zur Hanfparade 2014. In dem Artikel, der unter dem Titel „Grünes Licht für die Legalisierung!“ erschien, wurde nicht nur das Datum der Parade verkündet, sondern vor allem die Überwachung der Hanfkonsumenten angeprangert. Wörtlich hieß es in dem Artikel „Die Hanfparade ist seit Jahren immer auf der Demonstration Freiheit statt Angst präsent, da sich viele Überwachungsmaßnahmen in der Praxis gegen Hanfkonsumenten und deren Lieferanten richten. Vor der Einführung solcher Maßnahmen wird von vielen Politikern immer wieder beteuert, dass die Maßnahmen notwendig seien, um gegen Kinderpornographie und gegen Terrorismus vorgehen zu können. In der Praxis sind jedoch über 50 Prozent der Anlässe für eine Telekommunikationsüberwachung der Drogenhandel, etwa 1 Prozent betreffen Terrorismus und weit weniger als 1 Prozent betrifft Kinderpornographie.

Im gleichen Blog erschien Ende Juli ein Beitrag unter dem Titel „Von der Dampfparade zur Hanfparade“. Darin wurde die wachsende Akzeptanz der Forderungen der Hanfparade in den führenden Zeitungen dieser Welt hervorgehoben. In dem Artikel kann man nachlesen, dass am 26. Juli 2014 die New York Times eine Kampagne für Cannabis-Legalisierung startete. In den Tagen danach veröffentlichte die renommierte Zeitung täglich einen Artikel zur Sinnlosigkeit des Verbots. Ja, die angesehenste Zeitung des Landes forderte: Gebt das Hanf frei! Die Argumente, die dort für eine Legalisierung aufgezeigt wurden, sind die gleichen Argumente, die seit vielen Jahren auf der Hanfparade in Berlin vorgetragen wurden. Generell kann beobachtet werden, dass die Befürworter einer Re-Legalisierung von vielen Seiten immer mehr Rückendeckung bekommmen.

Zwei Tage vor der Parade erschien im Neuen Deutschland ein ausführlicher Artikel unter dem Titel „Optimismus auf der Hanfparade“. Hervorgehoben wurde in diesem Artikel der Cannabis-Prozess Ende Juli vor dem Kölner Verwaltungsgericht. Das Gericht hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verpflichtet, drei Schmerzpatienten den Cannabis-Eigenanbau zu Therapiezwecken zu erlauben. Betont wurde auch, dass die Hanf-Freunde auch mit Argumenten von mehr als 120 Strafrechtlern und Kriminologen aus ganz Deutschland überzeugen wollen: In einer Resolution kritisierten die Strafrechtler die Drogenprohibition. Konsumenten würden dadurch zum Beispiel in kriminelle Karrieren getrieben und der Schwarzmarkt werde gefördert. Der Tenor des Artikels war, dass das Gerichtsurteil und die Einschätzung der Strafrechtsprofessoren Anlass zum Optimismus seien.

Einen Tag vor der Hanfparade sendete der RBB (Radio Berlin-Brandenburg) ein langes Interview mit dem Pressesprecher Steffen Geyer von der Hanfparade unter dem Titel „Nicht gefährlicher als Schokolade“. Auf die Frage, ob die Hanfparade in den letzten 17 Jahren etwas bewegt habe, gab Steffen Geyer ein klares Statement ab: „1997 hätten wir dieses Gespräch noch nicht so offen geführt, sondern viel mehr über die Kifferklischees reden müssen und ähnliches. Heute ist es kein Problem mehr, wenn ein Tatort-Kommissar in seiner Freizeit mal zum Joint greift, oder wenn ein Fußballspieler mal kifft. Das war vor 20 Jahren anders. Die Stimmung geht eindeutig in Richtung Legalisierung und ich glaube auch nicht, dass uns noch als zu viel Zeit von der Lösung dieses Problems trennt. Meine Schätzung sind so fünf bis zehn Jahre, dann werden wir in Deutschland einen legalen Hanfmarkt für Erwachsene haben und dann braucht es vielleicht auch nicht mehr die Hanfparade..

In diversen Zeitungen wurde einen Tag vor der Hanfparade eine kurze sachliche dpa-Meldung abgedruckt. Die Berliner Zeitung beispielsweise titelte diese mit den Worten: „Hanfparade zieht durch Berlin: Unterstützer wollen Legalisierung“.

Foto des Stadtplans

Das Geschehen

Am Samstag, 9. August 2014, startete die 18. Hanfparade am Hauptbahnhof auf dem Washingtonplatz bei warmem wechselhaften, aber trockenem Wetter. Um die Mittagszeit strömten die ersten Teilnehmer/innen aus dem Hauptbahnhof, gesellten sich zu den fleißig beschäftigten Menschen, die die Paradewagen dekorierten oder ließen sich gemütlich in kleinen Gruppen auf dem großen Platz nieder. Innerhalb einer recht kurzen Zeit wuchsen die kleinen Gruppen zu einer kaum überschaubaren großen Menschenmasse an, in der sich ein paar Mitglieder des OrgaTeams ein Weg bahnten und den wartenden Demoteilnehmer/innen Hanfparadestadtpläne verteilten. Im Nu fühlte man sich wie in einem großen Lesesaal, da die meisten Anwesenden ihre ganze Aufmerksamkeit den informativen Texten zur Hanfparade auf der Rückseite des Stadtplans widmeten.

Pünktlich um 13:00 Uhr begrüßte der Versammlungsleiter die inzwischen auf mehrere Tausend Personen angewachsene Menschenmenge. Er übergab das Mikrofon an Tibor Harrach (LAG Drogenpolitik Bündnis 90/ Die Grünen Berlin), Ingrid Wunn (Hanf-Initiative Frankfurt/Main) und ein knappes Dutzend weitere Vertreter/innen hanfpolitisch aktiver Organisationen, bis gegen 14 Uhr der Umzug startete. Dieser führte mit Zwischenkundgebungen vor der Parteizentrale der Partei Bündnis 90/ Die Grünen sowie vor dem Bundesministerium für Gesundheit zum Brandenburger Tor. Dort fand in der Zeit von 16:30 bis 22:00 Uhr die große Abschlusskundgebung statt. Bei der Ankunft beim Brandenburger Tor erfrischte – genau wie im Vorjahr – ein kurzer, aber heftiger Regenschauer die Demonstranten. Danach klarte der Himmel rasch auf und die Sonne strahlte. Auf der großen DINAFEM-Bühne lockte ein mit Reden u.a. von Halina Wawzyniak (netz- und rechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE), Mr. Cornelisen (ENCOD, Legalize Streetrave Amsterdam) sowie Livemusik u.a. Uwe Banton und Götz Widmann hochkarätiges, abwechslungsreiches Programm, das das Motto der Hanfparade 2014: „Grünes Licht für die Legalisierung!“ mit Leben erfüllte.

Bei der Abschlusskundgebung lauschte man jedoch nicht nur Reden und der Musik. Viele wandelten gut gelaunt von einem Infostand zum nächsten und ließen sich Dieses und Jenes zeigen und erklären. Vor allem beim Nutzhanfareal und im Forum für Hanfmedizin war das Gedränge der neugierigen Menschen oft recht groß. Wurde es einem zu eng, konnte man etwas weiter entfernt im Umfeld verschiedener Musikwagen tanzen und feiern. Auch dieses Angebot als Kontrastprogramm zwischen den manchmal doch recht anspruchsvollen Reden wurde gerne von vielen Teilnehmer/innen angenommen.

Die Berichterstattung

In zahlreichen Zeitungen wurde nach der Hanfparade eine dpa-Meldung zum Ablauf der Demonstration abgedruckt. In der Meldung wurde vor allem auf die Situation der Patienten und das Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts hingewiesen und angemerkt, dass die Veranstalter sich aufgrund dieses Urteils mehr als die 6.000 Teilnehmer erhofft hatten. Beispielhaft sind hierfür die Artikel im Spiegel und im Handelsblatt. Der Spiegel titelte die Meldung mit den Worten „Hanfparade in Berlin: Für das Recht auf Kiffen“ und ergänzte den Artikel mit einer netten Bilderserie. Im Handelsblatt erschien nur ein Auszug der dpa-Meldung unter dem Titel „Kann Cannabis denn Sünde sein?“.

Dem Tagesspiegel war die Hanfparade gleich zwei Artikel wert. Unter dem Titel „Berlin und die Hanfparade: Cannabis für Haus und Hof“ wurde die Anwendbarkeit von Hanf als Baustoff thematisiert und dann in einem leicht ironischen Stil bemängelt: „Von Görlitzer Park und Revaler Straße, den Hauptumschlagplätzen für Hanfprodukte in Berlin, hält man sich überraschend fern. Die Drogendealer werden klar ausgegrenzt, dabei sorgen sie für die ständige Verfügbarkeit des Stoffs.“ Im anderen Artikel des Tagesspiegels mit dem Titel „Hanfparade zieht durch Berlin – sogar die Polizei ist entspannt“ von Jörn Hasselmann wurden diverse Eindrücke von der Demo vermittelt, so zum Beispiel: „Auf 100 Bierflaschen kam am Samstag allenfalls ein Joint, und so richtig qualmte nur der Disconebel vom Technotruck. Dennoch war die Stimmung auf der alljährlichen Hanfparade ausgelassen. Auch bei der 18. Auflage der Demonstration vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor ging es nur um das eine – nämlich die Legalisierung von Marihuana.

Auch Juri Sternburg von der TAZ stellt in seinem Artikel „Kiffen wird langweilig – Von Jahr zu Jahr harmloser“ fest, dass wer auf der 18. Hanfparade etwas rauchen wollte, lange suchen musste. So heißt es im Artikel: „Wer mit durch die Luft wabernden Nebelschwaden gerechnet hat, wird allerdings bitter enttäuscht, die circa 6.000 Teilnehmer der politischen Demonstration lassen sich höchstens von der Nebelmaschine der Parade-Wagen einlullen und fallen eher durch kreative Karnevalskostüme als durch öffentlichen Rausch auf. […] Ich bin immer noch auf der Suche, aber ausgerechnet hier scheint das wunderliche Kraut Mangelware zu sein. Als die Demonstration am Hauptbahnhof startet, ist man bemüht, einen guten Eindruck zu machen – und auch wenn einige Augen verdächtig rot wirken, die Polizei hat sich mittlerweile an den Umzug gewöhnt und umstellt die Teilnehmer nicht mehr mit behelmten Hundertschaften wie in den Anfangsjahren. Damals vermutete man anscheinend, dass der Haschischkonsum quasi automatisch zum Steinewerfen oder Barrikadenbauen verleitet.

Die Reporterin Laura Miess von der Berliner Zeitung war wohl auf einer anderen Hanfparade als ihr Kollege vom Tagesspiegel. Die Berliner Zeitung titelte ihren Artikel nämlich mit den Worten „Hanfparade in Berlin: Weißer Rauch vernebelt die Sicht“. Und im Text heißt es dann gleich am Anfang: „Zwischen den Bäumen auf dem Platz vor dem Neuen Tor vernebelt weißer Rauch die Sicht. Die einen wippen im Rhythmus des lauten Reggae-Bass, die anderen haben es sich auf der Wiese bequem gemacht. In ihren Händen Joints und Bierflaschen. Es riecht nach Cannabis. Die Hanfparade kampiert vor der Bundesgeschäftsstelle der Grünen.“ In der Folge wurde dann jedoch sachlicher über Cannabis als Medizin berichtet und der Artikel schloss mit ein paar Statesments von Rolf Ebbinghaus, Kurator des Hanf Museums in Berlin.

Ein Fazit

Es gab zahlreiche gute und informative Reden auf dieser Hanfparade und unterhaltsame wie auch geistreiche Musik, doch die Medien vermeldeten kein Wort über die Inhalte der Reden, auch nannten sie nicht einen einzigen Namen einer Rednerin oder eines Redners, außer den des Versammlungsleiters und in einer Zeitung den des Kurators des Hanf Museums. Auch die Bands wurden in den Medien mit keinem Wort genannt. Es mutet einen schon verwunderlich an, dass diese zentralen Teile der Demonstration für Journalisten offenbar irrelevant sind. Dennoch war die Berichterstattung schon deutlich mehr themenbezogen als in den Vorjahren. Die Anliegen der Demonstranten wurden differenzierter dargestellt, als man dies aus den letzten Jahren gewohnt war und in diversen Zeitungen konnte man auch wissenswerte Hintergrundinformationen finden.

Die meisten Reden sind inzwischen online als Video aufrufbar. Ein Verzeichnis der verfügbaren Videos von Reden ist auf der Archivseite „Archiv Hanfparade 2014“ zu finden. Zudem findet man dort Links zu Videos, die allgemeine Eindrücke der Hanfparade 2014 vermitteln.

Filmposter mit Szenenbildern und Hanfdöschen

Die neuen Hanf-Spots: Großes Kino für die Legalisierung

Filmposter mit Szenenbildern und Hanfdöschen Seit diesem Wochenende sind die lang erwarteten drei Hanf-Spots des Deutschen Hanfverbands (DHV) komplett online, nachdem sie Anfang der Woche (am Montag, dem 24.11.2014) mit einer großen Premierenveranstaltung in einem der Berliner Festival-Kinos erstmals dem Publikum vorgestellt wurden. Zugleich startete der Veröffentlichungs-Countdown auf YouTube: Von Montag bis Samstag wurde jeden Tag ein Clip freigeschaltet. Zuerst die Kurzfassungen, dann die noch wesentlich aussagekräftigeren „Extended Cut“-Versionen. Seit Donnerstag laufen die Clips im regulären Werbeprogramm vor Filmen in 243 Kinos in Deutschland und Österreich. Weil es eine Geldfrage ist, nur die 30-sekündigen Kurzfassungen und nur für begrenzte Zeit – eine Liste der Termine hat der DHV.

Georg Wurth, der Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands, konnte sich damit einen seit der Gründung des DHV im Jahr 2002 gehegten Wunsch erfüllen: Die Mittel und Wege zur Verfügung zu haben, um mit der Botschaft, dass die Re-Legalisierung von Cannabis längst überfällig ist, ein Millionenpublikum zu erreichen. Und das geht natürlich fast nur mit großem Budget: Insgesamt 450.000 Euro lässt sich der DHV Produktion und Vorführungen der Filme kosten. Das Geld stammt aus den 1 Million Euro, die Georg Wurth als Kandidat bei der Pro7/Sat.1-Show „Wer wird Millionär“ im Januar gewonnen hatte.

In den USA wurde mit Spots wie diesen in den vergangenen 10 Jahren viel Pro-Hanf-Politik gemacht. Große Organisationen wie NORMLDrug Policy Alliance oder Marijuana Policy Project haben teure, aufklärende Werbekampagnen als Print, Billboard oder in TV und Kino geschaltet. Damit haben sie sicherlich dazu beigetragen, dass sich die Bevölkerung per Volksabstimmungen in mehreren US-Bundesstaaten wieder für eine Legalisierung, oder zumindest eine Zulassung als Medikament entschieden hat.

Der Leitspruch: „Sicherheit statt Kriminalisierung – Hanfverband.de“

DHV Hanf Spot: Cannabis ist Medizin!

Wir hoffen, dass mit den Hanf-Spots des DHV die Diskussion auch in Deutschland weiter angeheizt wird und mehr Menschen erfahren, dass sie über die Gefährlichkeit einer wertvollen Nutzpflanze über 40 Jahre lang komplett getäuscht wurden!

Hier noch die direkten Links zu den Videos auf YouTube: Medizin kurz / lang, Entkriminalisierung kurz / lang, Legalisierung kurz / lang

Fünf Jahre Hanfparade mit dem Jakis e.V.

Wir haben gefeiert! Am Montag den 17.11.2014 fand unsere Soli-Party zu Ehren des Vereins statt, der hinter der Hanfparade steht. Mit geschmackvollem und mit Liebe gemachten Hanfessen zelebrierten wir in den Räumen des Drugstore. Mit der musikalischen Hilfe von Sätchmo, Peter und den Locals Martin und Axel wurde der Abend zu einer entspannten Runde. Wir freuen uns auf das nächste Jubiläum, zu dem Hanf legal sein sollte und alle ihre eigenen, tollen Sorten mitbringen können.

Fotos vom Abend gibt es auf flickr: 5 Jahre JaKiS e.V. @ Drugstore.

Bild vom Hanfparade-T-Shirt 2012

Hanfparade 2014 T-Shirt im Onlineshop

In unserem Onlineshop auf Spreadshirt ist das Motiv des offiziellen Hanfparade 2014 „Grünes Licht für die Legalisierung“ T‑Shirts jetzt angekommen!

Bild vom Hanfparade-T-Shirt 2012Foto mit Hanfparade 2014 Helfer-T-ShirtsVerkleinerte Ansicht des Webshops Auf diese Weise könnt ihr die Demovorbereitung direkt Unterstützen: ein paar Euro gehen von jedem verkauften Artikel an die Hanfparade.

Ebenfalls neu: das bekannte Motiv der Hanfparade 2013 „Meine Wahl – Hanf Legal“ mit Berliner Bär.

Größe und Farbe der Shirts könnt ihr frei wählen, und außer dem klassischen unisex T‑Shirt gibt es auch zahl­reiche andere Textilien wie Tank-Tops, Sweatshirts oder Pullover für Männlein und Weiblein sowie Taschen, Buttons und Tassen.

Als besonderen Anreiz, gerade jetzt zuzuschlagen, bietet Spreadshirt vom 18. bis 21. November 10€ Rabatt ab einem Einkaufswert von 50€!

Alle Details der Rabattaktion im Überblick:

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Foto unseres Stands auf dem Cannafest 2013

Herbstmesse in Prag mit Hanfparade und Hanf Museum

Foto unseres Stands auf dem Cannafest 2013

Die Hanfmesse „Cannafest“ in Prag steht am kommenden Wochenende bevor. Auch dieses Jahr wieder hat uns die Messeleitung freundlicherweise eingeladen, die Hanfparade als Legalisierungs-Organisation und das Hanf Museum als einziges seiner Art in Deutschland dem internationalen Publikum vorzustellen. Wenn auch die meisten Besucher aus Tschechien kommen, treffen sich vom 7.-9. November in der „goldenen Stadt“ wie jedes Jahr wieder bekannte Gesichter der internationalen Hanfszene, und natürlich auch aus dem deutschsprachigen Raum (jedenfalls die, die es nicht so weit haben): Aktivisten, Spezialisten, Publizisten und natürlich Händler von Nah und Fern begegnen CannabisliebhaberInnen jeglicher Couleur.

Foto mit Blick auf den Ausstellungsbereich beim Cannafest 2013Dazu erwartet die Besucher ein umfangreiches Messeprogramm, das größtenteils in englischer Sprache oder mehrsprachig präsentiert wird. Stargast unter den Vortragenden im Konferenzprogramm wird sicherlich Howard Marks sein, auch bekannt als „Mr. Nice“ – wobei ein großer Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Beiträgen und Fragen zur Umsetzung einer Re-Legalisierung von Hanf als Medizin und Genussmittel liegt. Zum Beispiel wird Mike Corral aus den USA über den Einfluss der Erfahrungen von Patienten in die Cannabiszucht referieren; Boaz Wachtel aus Isreal, Gründungsmitglied der „Israeli foundation for drug law reform“ wird von den Erfahrungen mit dem staatlichen Cannabismedizin-Programm berichten, und Dr. Manuel Guzman aus Spanien über den Stand der Forschung zur Anwendung bei Krebs. Sowie viele mehr.

Foto vom Ausstellungs- und Workshopbereich auf dem Cannafest 2013Im Workshop-Programm findet sich alles über die verschiedenen Anwendungen von Hanf; von der Faserherstellung über Hanfspeisenzubereitung, Dekobasteln aus Hanfstroh bis zur Anwendung des zementähnlichen „Hempcrete“ als Baustoff. Parallel dazu wird in einem Kinosaal ein fortlaufendes Filmprogramm gezeigt – man kann es mit „die Top 20 der besten Hanf-Dokus“ am besten beschreiben. Wir werden an unseren Ständen präsent sein (Nr. 111/112) und ein Teil des Teams wird sich ins Messegetümmel stürzen und auf die Suche nach Unternehmen machen, die bereit sind, die nächste Hanfparade finanziell zu unterstützen. Ein besonders wichtiger Aspekt unserer Reise.

Denn an dieser Stelle nur nebei bemerkt: Die Hälfte unserer geplanten Fördererverträge wurde bereits unterschrieben, zum Teil von unseren treuesten Alt-Förderern, aber vor allem durch die erfolgreiche Überzeugungsarbeit unserer Teams in den letzten Monaten auf den beiden anderen Hanfmessen. Mit dieser Unterstützung können wir die Hanfparade 2015 nach unseren Vorstellungen und Ideen durchführen und gestalten. Wer die Förderer der Hanfparade 2015 sein werden und welche Neuerungen es gibt, in einer anderen News – unsere Freunde können sich jedoch jetzt schon auf einige tolle Überraschungen freuen.

Fünf Jahre Hanfparade mit dem Jakis eV

17.11. in Berlin: Fünf Jahre JaKiS e.V. Geburtstags-Soli-Party

Fünf Jahre Hanfparade mit dem Jakis eV5 Jahre Jakis e.V. wir feiern!

Der Verein Jakis steht hinter der Demonstration „Hanfparade“, die jährlich für Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel durch Berlin zieht.

Wir machen eine Geburtstagsrunde in den Ecken des drugstore für Freunde, Sympis und Aktivisten der Hanfparade!

Das ganze findet am Montag dem 17.11.2014 ab 19 Uhr statt. Ab 20 Uhr gibt es dann veganes Hanfessen aus der lokalen Küche, Beamerkino mit Bildern der Hanfparaden und entspanntem Sound. Damit lassen wir den Abend zusammen ausklingen.

Den drugstore findet ihr in der Potsdamer Straße 180 in 10827 Berlin-Schöneberg. U1 Kurfürstenstraße, U7 Kleistpark, U2 Bülowstraße, U7+S1 Yorckstraße, Busstation Goebenstraße

Foto von der Spitze des Fuckparade-Umzugs 2014 vor dem Berliner Rathaus

Hanfparade auf der Fuckparade 2014

Es gibt viele Anlässe, demonstrieren zu gehen. Nicht nur für die Re-Legalisierung von Cannabis, sondern auch wie z.B. morgen in Berlin für bessere Bedingungen für Flüchtlinge und gegen FRONTEX – ein Thema, welches wie „unser“ Thema die Freiheit berührt. Hilfe für Flüchtlinge, Freiräume in der Stadt zu erhalten und zu nutzen, und vieles weitere waren die Anliegen der Fuckparade am 6.9.2014 in Berlin. Ein großer Teil des Orga-Teams hat selbst teilgenommen, und um ein wenig Sommer-Demo-Power in den beginnenden Herbst zu bringen, heute Fabians Bericht darüber…

Die seit 1997 bestehende Fuckparade startete dieses Jahr an einem sonnigen Samstag unter dem Motto „Die Spitze des Eisbergs“. Die Demonstration begann pünktlich um 15 Uhr am Roten Rathaus in der Spandauer Straße. Die Route führte dann über die Karl-Marx-Allee, entlang der Warschauer Straße und endete am Ostkreuz vor der Ruine in der Kynaststraße. Dort wurde noch bis 22 Uhr weiter fröhlich gefeiert.

Der Paradezug bestand aus vier LKWs und einem Bollerwagen mit Soundsystemen, welche die Parade während des Umzugs mit Gabba, Speedcore, Hardcore und ähnlichen Musikstilen beschallten.

Foto von der Spitze des Fuckparade-Umzugs 2014 vor dem Berliner Rathaus

Die Veranstalter bezifferten über Twitter die Anzahl der Besucher auf 2500 bei Start der Demonstration und knappe 8000 Teilnehmer an der Abschlusskundgebung. Ein großes Polizeiaufkommen und die städtische Straßenreinigung begleiteten die Parade, um halbwegs für Ordnung zu sorgen. Das hinderte aber einige Gäste nicht, auf Laternenmasten oder Straßenbahnhäuschen zu klettern.

Als der Paradezug die Brücke am Ostkreuz überquerte, begann die Brücke unter der hohen Last der tanzenden Menschen und Paradewagen zu schwingen. Es fühlte sich an, als würde man auf einem taumelnden Schiff feiern, so stark schwankte der Boden unter den Füßen.

Foto beim Sammeln von Unterschriften mit Fuckparade-Teilnehmerinnen

Ausgerüstet mit Schriftbrett und Unterschriftenlisten machte sich die Hanfparade daran, bei der Fuckparade 2014 für die Bundestagspetition 52664 von Dr. Franko Grotenherm „Cannabis als Medizin – Kosten­erstattung bei Medikamenten auf Cannabis­basis / keine strafrechtliche Verfolgung“ zu werben und Stimmen zu sammeln.

Das Sammeln von Unterschriften für die Petition gestaltete sich sehr einfach, da von Seiten der Partygäste großes Interesse an diesem Thema herrschte und somit viele Menschen auf uns zukamen, um die Petition zu unterstützen. Leider trauten sich auch viele Menschen nicht, da sie ihre Adresse nicht mitteilen wollten, was aber für eine gültige Mitzeichnung notwendig war.

Insgesamt konnten ca. zwei dutzend Listen gefüllt werden, die gleich am nächsten Tag zum Bundestag geschickt wurden. So erwies sich die Fuckparade 2014 als ein äußerst gut geeignete Veranstaltung, um Unterschriften zu sammeln und für medizinisches Marihuana zu werben.

Die Hanfparade wird sicherlich nächstes Jahr wieder auf der Fuckparade 2015 vertreten sein um für die Legalisierung von Cannabis einzustehen und viele Menschen auf diesem Weg zu erreichen.

Foto vom Hanfparade-Stand auf der Cultiva 2013

Hanfparade goes Cultiva 2014

Foto vom Hanfparade-Stand auf der Cultiva 2013

Jährlich gibt es in den Nachbarländern Deutschlands mehrere Hanfmessen, und eine der schönsten aller europäischen Hanfmessen ist die Cultiva, die wieder am kommenden Wochenende vom 17.-19.10. in der Eventpyramide bei Wien stattfindet. Wir freuen uns schon, viele bekannte Gesichter zu sehen und neue Kontakte zu knüpfen. Wir werden, wenn die Messeleitung uns dies möglich macht, wieder mit einem eigenen Stand für die Legalisierung werben und unsere Aktivitäten vorstellen.

Viele Hanfliebhaber in diesem Land waren sicherlich noch nie auf einer Hanfmesse. Für manche mag es nicht interessant genug sein, die neuste Grow-Technik zu bestaunen, sowie die wahrscheinlich größte Anzahl von Bongs und anderen Rauchgeräten und Vaporizern, die man je an einem (oder mehreren Tagen) zu sehen bekommt; dazu die breiteste Palette von Hanfprodukten, die legal überhaupt ausgestellt werden kann: Von Kleidung über Kosmetik bis zu würzigen und süßen Köstlichkeiten aus oder mit Hanfsamen und Hanfölen. Oder um Messeschnäppchen bei den Samen- und Düngerherstellern abzustauben.

Für andere aber ist eine Hanfmesse wie ein Ausflug in die Welt der real gewordenen Wünsche und Träume eines Cannaisseurs. Und so manch einer geht mit Material, Beuteln voller Lebensmitteln, in neuen Hanfkleiderrn oder mit neuen Ideen aus Vorträgen und Ausstellungen reichhaltig bestückt und einem breiten Grinsen von der Messe nach Hause – oder hier sogar mit frischen Hanfstecklingen, die in Österreich legal gehandelt werden dürfen. Einen der Vorträge im Rahmen des umfangreichen Kongressprogramms der Cultiva 2014 wird Hans Cousto vom Hanfparade-Team halten. Sein Thema „Menschenrecht und Freiheit“ wird insbesondere die Freiheit von HanfkonsumentInnen beleuchten, sich ihr Genussmittel im abgesicherten Rahmen von Cannabis Social Clubs anzubauen.

Banner mit Fotos der Künstler auf der Cultiva 2014

Leider gibt es seit vielen Jahren keine Hanfmesse in Deutschland. Aber da für uns von der Hanfparade so eine Messe noch eine ganze andere, wichtige Möglichkeit bietet, machen wir uns auf die Reise: Nämlich für den unersetzbaren persönlichen Kontakt zu Legalisierungs-Aktivisten aus anderen (Bundes-)Ländern und zu den zukünftigen  der Hanfparade 2015. Allen, für die es nicht zu weit ist, können wir einen Besuch der Cultiva auch sehr empfehlen, und sucht unseren Stand! 🙂 Die nächste Hanfmesse in der Umgebung von Deutschland ist danach das Cannafest vom 7.-9.11.2014 in Prag, und dann kommt lange Zeit erstmal nichts.

Nachtrag vom 26.10.2014

Einige Referate vom Cultiva Congress wurden aufgezeichnet und können beim Medienprojekt PSI-TV nachgesehen werden.