Foto vom Global Marijuana March 20156 in Erlangen

Hanfblütenfreude Erlangen für die Legalisierung von Hanf

Zum dritten Mal richteten die „Hanfblütenfreude Erlangen“ den Global Marijuana March in der kleinsten Großstadt Bayerns aus und machten damit einen guten Eindruck!

Das spiegelte sich nicht nur in den Gesichtern der Mitdemonstrierenden, sondern auch insbesondere in den Gesichtern der vorübergehenden Passanten wider. Rund 350 Demoteilnehmer kamen an diesem Samstag in Erlangen zusammen, um auf das Unrecht des Cannabisverbots aufmerksam zu machen.

Die Demonstration zog von zwei Polizisten begleitet friedlich durch die belebte Fußgängerzone Richtung Rathaus, quer durch die Innenstadt. Die Rede zur Zwischenkundgebung auf dem Hugenottenplatz hielt Jost Leßmann, Bundesvorstand der Grünen Hilfe e.V.. Im Mittelpunkt seiner Rede stand die unerträgliche Kriminalisierung von Cannabis-Konsumenten im Straßenverkehr. Der Abschluss der Demo mündete mit einer Rede des bekannten Cannabis-Patienten Günther Weiglein, der seit Jahren vor Gerichten prozessiert und ein Vorreiter dafür war, dass mittlerweile über 400 Patienten ihre Cannabis-Medizin legal erwerben dürfen. Für den musikalischen Ausklang sorgte Floh Söllner, Liedermacher und CSCistOk-Sprecher, auf dem Rathausplatz.

Es berichtete Lotte vom Hanfparade-Orgateam, die zusammen mit Jost nach Erlangen gereist ist.

Foto vom Global Marijuana March 20156 in Erlangen

Foto des Eingangs zum S-Bahnhof auf der Warschauer Brücke in Berlin

Details zur Route des GMM 2015 in Berlin

Anlässlich des Global Marijuana March (GMM) wird in Berlin eine Demonstration am Samstag, 16. Mai 2015, unter dem Motto „Mehr Hanf wagen!“ durch die Straßen ziehen!

Auftaktkundgebung Warschauer Brücke Höhe Ausgang der S-Bahn

Foto des Eingangs zum S-Bahnhof auf der Warschauer Brücke in BerlinDer Berliner Kurier bezeichnete die Warschauer Brücke als die Brücke zum Wahnsinn. In dem Artikel heißt es, dass dort jeden Abend Zehntausende Feierwütige unterwegs seien und die Situation wird mit den Worten „Dreck, Drogen, Suff, dazu jede Menge Sex und Gewalt“ charakterisiert. Berliner und jede Menge Touristen fahren mit der S-bahn, U-Bahn oder der Straßenbahn zur Warschauer Brücke und gehen von dort in eine der vielen Partylocations zum Feiern. Direkt neben der Warschauer Brücke liegt das RAW-Gelände, auf dem sich mehrere Clubs befinden.

Durch die Verdrängung der Drogenhändler im und um den Görlitzer Park hat das Drogengeschäft auf der Warschauer Brücke und in der Revaler Straße gleich um die Ecke überhand genommen. Zehntausende Einsatzstunden seitens der Polizei waren notwendig, um die Verschiebung des Marktplatzes für Drogen um etwa einen Kilometer zu verschieben. Die Opposition im Abgeordnetenhaus spricht von einer reinen Verschwendung von Steuergeldern und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bemängelte das Senatskonzept als „unausgegoren“, weil die für die Verfolgung der Kleindealer eingesetzten Beamten an anderer Stelle fehlen würden. Der stellvertretende Landesbezirksvorsitzende der GdP, Matthias Weitemeier, bezweifelte außerdem, dass die Null-Toleranz-Strategie die erwünschte „generalpräventive Wirkung“ entfalten werde. Jeder, der in den Nächten an Wochenenden auf der Warschauer Brücke und der Revaler Straße sich umschaut, muss dem Gewerkschafter der Polizei recht geben.

Auf der Auftaktkundgebung vor dem S-Bahnhof Warschauer Straße auf der Warschauer Brücke wird deshalb für die Einrichtung von Coffeeshops demonstriert. Durch den legalen Verkauf von Cannabisprodukten kann der Schwarzmarkt auf den Straßen und in den Parks viel effizienter eingedämmt werden als durch ineffektive Polizeieinsätze.

Zur ersten Zwischenkundgebung beim Growshop „Klaus der Gärtner“

Foto des Grow-Shops Klaus der GärtnerVon der Warschauer Brücke wird es zuerst Richtung Norden entlang der Warschauer Straße über die Platz Frankfurter Tor und den Bersarinplatz und entlang der Petersburger Straße bis zur Straßmannstraße. Dort befindet sich der Head- und Growshop „Klaus der Gärtner“. Hier wird demonstriert, damit in Zukunft Hanfpflanzen in jedem Pflanzenladen legal und unbürokratisch erworben werden dürfen, so wie das zum Beispiel in Österreich derzeit der Fall ist.

Zur zweiten Zwischenkundgebung an der Kreuzung Saarbrücker Straße / Straßburger Straße

Von der Straßmannstraße wird es weiter gehen entlang der Richard-Sorge-Straße bis zur Landsberger Allee, dann weiter auf der Landsberger Allee westwärts bis zum Platz der Vereinten Nationen, von dort durch die Friedenstraße am Volkspark Friedrichshain entlang und via Prenzlauer Berg in die Saarbrücker Straße. Die Saarbrücker Straße liegt mitten im früheren Brauereiviertel Berlins, wo sich früher Tausende von Menschen in schönen Biergärten tummelten. So lag die Alte Königstadt Brauerei genauso an der Saarbrücker Straße wie die Brauerei Julius Bötzow, einst die größte Berliner Privatbrauerei. In den Nachkriegswirren des Jahres 1919 fand im Biergarten der Brauerei die Gründung des Revolutionsausschusses aus Mitgliedern der Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) unter der Leitung von Karl Liebknecht statt. Die Saarbrücker Straße ist somit von einem traditionsreichen revolutionären Flair umgarnt. An diesen Flair wird in dieser Zwischenkundgebung erinnert.

Ende der 90er Jahre wurde in der Backfabrik noch ausgelassen gefeiert. Das Gelände wurde als Off-Location zwischengenutzt. Das ‚Casino‘ und das ‚Cookies‘ zogen jede Woche viele Hundert junge Menschen an. Alternative Werkstätten, eine Tango-Bar, eine Skater-Bahn und einiges mehr fanden hier ihr vorübergehendes zu Hause. Heute befinden Unternehmen in repräsentativ gestalteten und geräumigen Büro-Lofts in der Liegenschaft, das heißt: Schluss mit lustig für Feierleute in der Saarbrücker Straße.

Abschlusskundgebung im Volkspark am Weinberg

Foto vom Volkspark am Weinberg in Berlin-MitteVon der Saarbrücker Straße wird es dann weiter gehen via Schönhauser Allee, Fehrbelliner Straße, Weinbergsweg und Brunnenstraße bis zur Höhe der Polizeidirektion an der Ecke zur Invalidenstraße. Von hier aus wird dann der Volkspark am Weinberg (Weinbergspark) zur Abschlusskundgebung erreicht.Der Name des Parks geht zurück auf die ehemaligen Weinberge, die dort früher angelegt waren.

Um der im Weinbergspark etablierten Drogenszene entgegenzutreten, wurde der Park in den Jahren 2005 bis 2007 umgestaltet. Büsche wurden entfernt und neue helle Lampen wurden installiert. Dank der hellen Beleuchtung können die Polizeibeamten seit 2007 auch in der Nacht aus der direkt an den Park angrenzenden Polizeiwache ohne Taschenlampen zu Kontrollen im Park ausrücken. Die Abschlusskundgebung wird also in einem aus kontrolltechnischen Gründen sanierten und herausgeputzten Park stattfinden.

Abbildung: Foto der Umarmung von Walter Ulbricht und Leonid Breshnew

Die Flyer und Poster des GMM Berlin 2015

Am Samstag, 16. Mai 2015, wird in Berlin die Demonstration zum Global Marijuana March, der GMM Berlin unter dem Motto „Mehr Hanf wagen“ starten. Um diese Demonstration bekannt zu machen, wurden 40.000 Flyer, 2500 Aufkleber und mehrere Hundert Plakate gedruckt, die zur Verteilung kostenlos im Hanf Museum Berlin abgeholt werden können.

Das grundlegende Motiv des Plakates für den GMM Berlin war das Foto der Umarmung zwischen dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees (ZK) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Walter Ulbricht, und dem Generalsekretär des ZK der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), Leonid Breshnew, das Ulrich Kohls am 18. April 1967 auf dem VII. Parteitag der SED aufgenommen hat.

Der in Berlin lebende russische Künstler Dmitri Wladimirowitsch Vrubel nahm dieses Foto als Vorlage für sein berühmtes Bild „Bruderkuss“, dass er im Jahre 1991 auf die East Side Gallery an der Mühlenstraße in Berlin-Friedrichshain malte. Unter dem sozialistischen Bruderkuss zwischen Ulbricht und Breshnew schrieb der Künstler die Worte „Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“.

Der Künstler Spikey nahm nun den sozialistischen Bruderkuss von der East Side Gallery als Vorlage für das GMM-Poster. Er ersetzte den Kopf von Breshnew durch den der Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Kopf von Ulbricht durch den des früheren Bundeskanzlers Willi Brandt und schaffte so einen „bundesrepublikanischen Bruderkuss“. Der Kopf der Bundeskanzlerin ist mit dem Zitat „mehr Freiheit wagen“ aus ihrer ersten Regierungserklärung beschriftet, und der Kopf von Willi Brandt mit seinem berühmten Ausspruch „mehr Demokratie wagen“. Unter dem bundesrepublikanischen Bruderkuss steht das Motto des GMM Berlin 2015: „Mehr Hanf wagen“.

Weitere aktuelle Infos, Texte und Medien zum Global Marijuana March Berlin auch auf www.gmmberlin.de

Alfons Mucha: Zodiac, Grafik 1896. Abbildung des Postermotivs.

Flyer, Poster und Sticker der Hanfparade 2015 sind da

Alfons Mucha: Zodiac, Grafik 1896. Abbildung des Postermotivs.

Anfang Dezember waren die ersten 50.000 Flyer für die „Hanfparade 2015 – Nutz Hanf!“ im Hanf Museum Berlin angekommen. Da diese inzwischen alle verteilt wurden, mussten neue her. Nun sind weitere 100.000 Flyer, 100.000 Sticker sowie 5.000 Plakate zur Verteilung im Hanf Museum angekommen. Ein Großteil davon ist schon vorbestellt und wird dieser Tage versendet.

Interessierte können sich im Hanf Museum in Berlin während der Öffnungszeiten kostenlos mit Promomaterial eindecken. Ebenso sollte der Headshop deines Vertrauens Hanfparade-Flyer und -Poster haben. Wenn nicht, gib ihm Bescheid, er möge die bei seinem Großhändler bestellen oder sich direkt bei uns melden. Privatpersonen können Poster und Flyer außerdem im Onlineshop des Deutschen Hanf Verbands bestellen.

Das Postermotiv der Hanfparade 2015

Abbildung des Posters der Hanfparade 2015 von Doro T.

Doro T., die seit einigen Jahren die Flyer und Poster für die Hanfparade gestaltet, ließ sich dieses Jahr von einer Grafik des tschechischen Plakatkünstlers Alfons Mucha inspirieren. Die Grafik „Zodiac“ gestaltete Mucha, der als einer der herausragenden Repräsentanten des Jugendstils gilt, im Jahre 1896. Zu jener Zeit lebte Mucha in Paris. Seine Plakate waren so begehrt, dass diese oft von Kunstfreunden sorgfältig entfernt wurden.

Die Grafik „Zodiac“ war der erste Auftrag, den Mucha vom Druckereibesitzer Champenois erhielt. Die Grafik sollte eigentlich in einem Kalender der Druckerei Champenois erscheinen. Als der Herausgeber der Lieratur- und Kunstzeitschrift La Plume, Léon Deschamps, die Grafik sah, kaufte er sofort die Nutzungsrechte und druckte sie im Kalender 1897 der renommierten Zeitschrift „La Plume“ ab. In der Folge wurde die Grafik „Zodiac“ eines der bekanntesten Werke Muchas.

Der Frauenkopf wird in Muchas Grafik von einem kreisförmigen Ornament umgeben,in dem die Tierkreiszeichen eingefügt sind. Die Tierkreiszeichen repräsentieren die verschiedenen Aspekte der Signaturen der Sphären. Auf dem Poster für die Hanfparade 2015 wurden die Tierkreiszeichen durch Symbole ersetzt, die die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Hanf repräsentieren. Die Produkte, bei deren Herstellung Hanf genutzt werden kann, decken einen weiten Bereich alltäglich genutzter Dinge ab. Hanf ist Lebensmittel (Brot, Öl), Genussmittel (Gras, Haschisch), Arzneimittel (Gras, Extrakte), Grundstoff für Kosmetika (Salben), für Textilien (Garne, Stoffe, Schnüre, Seile), für die Papierherstellung (Bücher, Zeitungen), für Baumaterialien (Dämmplatten, Isoliermatten) sowie für die Energiegewinnung (Hanfbriketts, Kraftstoffbeimengung).

Die Herstellung von Produkten aus Hanf ist ökologisch und nachhaltig. Deshalb lautet das Motto der Hanfparade 2015 „Nutzt Hanf!“. Der Anbau und die Nutzung von Hanf wird derzeit hierzulande durch rechtliche Hürden und bürokratische Erlaubnisverfahren erschwert und teilweise komplett verhindert. Um dies zu ändern und Hanfprodukte leichter zugänglich zu machen, wird auf der Hanfparade für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel demonstriert.

Gut besuchter Hanfparade-Infostand auf dem Umweltfestival 2014

Hanf legalisieren? Mach mit!

Jahr für Jahr mehren sich die Zeichen, dass ein Ende des globalen Verbotsirrsinns um Hanf bevorsteht. In den USA und vielen anderen Staaten außerhalb und innerhalb von Europa ist man schon weiter. Deshalb ist klar: Auch die nächste Hanfparade als Demonstration für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel muss in Berlin stattfinden, damit der Druck auf die deutsche Regierung nicht nachlässt.

Nach der Hanfparade ist immer noch vor der Hanfparade

Wenn andere erfahren, wann wir jedes mal mit der Organisation der Hanfparade beginnen, sind sie nicht selten erstaunt. Tatsächlich hatten wir uns in produktiven Orga-Sitzungen bereits wenige Wochen nach der letztjährigen Hanfparade auf das Motto 2015 – „Nutzt Hanf!“ sowie auf Datum und Route der diesjährigen Hanfparade geeinigt: Die soll am Samstag, 8. August wieder am Hauptbahnhof starten, am Bundesministerium für Gesundheit vorbei führen und auf der „Hanfmeile“ vor dem Brandenburger Tor mit einer großen Abschlusskundgebung enden.

Aufbauend auf den Aktivitäten und Erfahrungen der Vorjahre wurde darauf das Gesamtkonzept erstellt, in welchem wir festhalten, was wir dieses Mal an Bühnen, Aufbauten, Promotion etc. realisieren wollen und wieviel es kosten darf. Damit sind die Ziele unserer Arbeitsgruppen schon grob strukturiert und wir geben der Organisationsarbeit einen stabilen Rahmen, aber gleichzeitig halten wir viel Raum für kreative Ideen frei. Die groben Details werden Tagesordnungspunkte in den Orga-Sitzungen der nächsten Monate sein, die feinen Details werden in Arbeitsgruppen diskutiert und umgesetzt – beispielsweise Bühnendekoration, Paradewagen, Texte schreiben, Aussteller auf der Hanfmeile, Global Marijuana March im Mai, Stände auf anderen Veranstaltungen und weitere Aktionen für die Legalisierung. Dahinter steht ein bekanntlich hochmotiviertes, vielköpfiges Team von ehrenamtlichen MitstreiterInnen.

Und jetzt bist du dran! Wenn du in Berlin wohnst.

Gut besuchter Hanfparade-Infostand auf dem Umweltfestival 2014

Auch wenn es gerade gut läuft, heißt das nicht, dass es nicht besser laufen könnte. JedeR, insbesondere natürlich jedeR BerlinerIn mit freien Stunden im wöchentlichen Terminkalender und dem Willen, etwas gegen die ungerechten Drogenverbote zu tun, möge uns auf einer Orga-Sitzung besuchen! Als Gast kannst du erstmal unverbindlich hereinschnuppern, dir unser Dienstagstreffen anschauen sowie Flyer, Poster und Sticker zum Verteilen mitnehmen. (Auch während der Öffnungszeiten des Museums.) In welchem Maß du dich beteiligst, bleibt dir überlassen. Auch wenn dir die wöchentliche Teilnahme an den Orga-Treffs zu viel ist, kannst du an Aktivitäten teilnehmen, Ideen einbringen und mitarbeiten. Wer verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen oder Teil einer Kern-Arbeitsgruppe sein möchte, muss dazu bereit sein, auch außerhalb der Dienstagstreffen regelmäßig Zeit für die Hanfparade aufzuwenden. Die Beteiligung an Hanfparadeaktivitäten ist dann nicht nur obligatorisch, sondern der größte Teil des Vergnügens. 🙂

Wir erwarten auch, dass unsere Freunde und Mitglieder sich für das Gedeihen der Hanfparade mitverantwortlich fühlen, indem sie Gutes beitragen und neue Ideen einbringen. Jedoch wird niemand bei uns mit seiner Aufgabe allein gelassen und kann immer auf die Erfahrungen der „alten Hasen“ und langjährigen Aktiven zurückgreifen.

Wenn du nun Enthusiasmus verspürst, sei herzlich zu einer der nächsten Hanfparade Orga-Sitzungen eingeladen. Diese finden immer am Dienstag um 19 Uhr im gemütlichen Café des Hanf Museums Berlin statt. (Mühlendamm 5, Berlin-Mitte; mit wenigen Ausnahmen wie an Feiertagen, auf die wir in den News und im Mitmachen-Bereich auf www.hanfparade.de dann jedoch gesondert hinweisen.)

Hanfgrüne Grüße und vielleicht bis bald?

PS: Wer nicht in Berlin wohnt, kann uns natürlich auch unterstützen. Mehr darüber auf unserer Website unter Poster & Promo sowie Kontakt & Mitmachen oder in einem der nächsten Newsartikel auf diesem Kanal.

Der Global Marijuana March 2015 in Berlin: Mehr Hanf wagen!

Bereits seit 1999 beteiligt sich die deutsche Hauptstadt Berlin am weltweiten Cannabisaktionstag „Global Marijuana March“. Die GMM-Demonstration führt die TeilnehmerInnen am 16. Mai ab 13 Uhr unter dem Motto „Mehr Hanf wagen“ vom Berliner ‚Technostrich‘ (Warschauer Brücke) zur ‚drogenfreien Erholungsstätte‘ (Weinbergspark). Die Veranstalter fordern die rasche Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel und berufen sich dabei auf zwei deutsche Bundeskanzler.

Mehr Demokratie wagen – mehr Freiheit wagen

In der wohl berühmtesten Regierungserklärung der Geschichte der Bundesrepublik schwor Willi Brandt die ParlamentarierInnen und BürgerInnen darauf ein, mehr Demokratie zu wagen. Seine Regierung solle so der SPD-Politiker am 28.10.1969 daran gemessen werden, wie viel Toleranz sie kritischen Stimmen entgegen bringe. Gut 35 Jahre später ergänzte Angela Merkel (CDU) den sprichwörtlich gewordenen Aufruf Brandts „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ in einer eigenen Regierungserklärung um die Worte „Lassen Sie uns mehr Freiheit wagen“.

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https://www.youtube.com/watch?v=7GaOw9UpINw (Willi Brandt)

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https://www.youtube.com/watch?v=F5fuyKbcDE4 (Angela Merkel)

Mehr Hanf wagen

Der GMM-Berlin will dem Elend Hanfprohibition ein Ende machen. Im Rahmen des internationalen Cannabis-Legalisierungs-Aktionstag „Global Marijuana March“ soll am 16. Mai in einer Demonstration dafür geworben werden, die Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel auf die politische Tagesordnung zu setzen. „In kaum einem anderen Politikfeld sind die Fakten so eindeutig auf einer Seite“, so Versammlungsleiter Steffen Geyer. „Neben der weit überwiegenden Mehrheit der Strafrechtsprofessoren, der Caritas, unzähligen Medizinern und Kriminologen wissen wir den gesunden Menschenverstand sowie den Zeitgeist auf unserer Seite.“

Poster des GMM Berlin 2015 mit einer grafischen Darstellung von Angela Merkel und Willy Brandt beim Bruderkuss mit dem Demo-Slogan „Mehr Hanf wagen“Der Bundeskanzlerin Angela Merkel legen die Berliner HanffreundInnen deshalb eine politische Geste ihres berühmten Amtsvorgängers ans Herz. So wie der Kniefall Brandts am Mahnmals des Warschauer Ghettos der unmissverständliche, sichtbare Beweis der Anerkennung der historischen Verantwortung Deutschlands für den Faschismus war, müsse die Kanzlerin sich zur Verantwortung für den Drogenkrieg bekennen. Die Demonstrierenden fordern Merkel deshalb zu einem Kniefall vor den Opfern der Repressionspolitik auf. Der nationale Gedenktag für verstorbene DrogengebraucherInnen im Juli böte nach Meinung der GMM-VeranstalterInnen den passenden Rahmen. „Den nötigen politischen Mut vorausgesetzt, könnte Deutschland bis zur Hanfparade am 8. August einen modernen, auf straflosen Umgang durch Erwachsene und Prävention basierenden Hanfmarkt haben“, so Steffen Geyer.

Bis es tatsächlich zu einer weitgehenden Legalisierung der Pflanze Cannabis in Deutschland kommt, wird jedoch wahrscheinlich noch mehr Zeit vergehen. Diese zu Nutzen, um den Hanfmarkt der Zukunft aktiv mit zu gestalten, dazu will man die Demonstration am 16. Mai nutzen. Das Orgateam lädt alle BerlinerInnen und BerlinbesucherInnen dazu ein, „mehr Hanf zu wagen“.

Der GMM in Berlin findet später statt als in vielen anderen deutschen Städten, so dass das Aktivistenteam aus der Hauptstadt auch in diesem Jahr wieder in anderen Städten am 2. respektive am 9. Mai an diversen GMMs präsent sein können – wir freuen uns, euch zu treffen!

Programm

  • 13 Uhr Auftaktkundgebung Warschauer Brücke (Höhe Ausgang der S-Bahn)
  • 14 Uhr Abmarsch über die Aufzugswegstrecke: Warschauer Str., Straßmannstr., Richard-Sorge-Str., Landsberger Allee, Friedenstr., Prenzlauer Berg, Saarbrücker Str., Schönhauser Allee, Fehrbelliner Str., Weinbergsweg, Brunnenstr.
  • 16 Uhr Ankunft der Demonstration am Weinbergspark auf Höhe Polizeidirektion 3 Abschnitt 31 und betreten des Parks
  • Abschlusskundgebung bis 19 Uhr im Weinbergspark am Teich.

Die genaue Route auf Google Maps: https://goo.gl/maps/brR65

Wer mehr über die Planung des GMMs erfahren will, kann sich die Aufzeichnung von Steffen Geyers Mitmachtalkshow „Weiß der Geyer“ vom 16.02.2015 anschauen: Wo bitte geht’s zum GMM? – Weiß der Geyer Nr. 40

Mehr aktuelle Infos wird es zeitnah auch auf der Berliner GMM-Homepage geben: www.gmmberlin.de

Foto von der Menschenmenge

Friede, Freude, Cannabis Demo, Essen

Foto von der Menschenmenge

Am 06. September 2014 fand in Essen die Demonstration „Friede, Freude, Cannabis – der Pott (B)raucht Ot!“ statt. Auch ein Mitglied des Hanfparade Orga Teams machte sich in den frühen morgenstunden auf den Weg, um die Demo und deren Veranstalter zu unterstützen.

Fronttranspi

Die Demo startete um 15h auf dem Viehofer Platz im Statdtzentrum. Etwa 130 Menschen sind dem Aufruf des Veranstallters gefolgt. Nach einigen Rede­beiträgen setzte sich der Mob in Bewebung und zog laut und bunt durch Essen. Vor einem Seniorenheim fand dann eine Zwischenkundgebung statt. Hier wurde besonders auf die medizinischen Vorteile von Cannabis eingegangen, was einige Senioren mit erstaunen und Applaus aufnahmen.

Foto von Transpis auf der Demo

„Cannabis im Altenheim – das ist gut, das muss sein“, skandierten die Demobesucher daraufhin. Nachdem sich die Demo wieder in Bewegung gesetzt hat, erreichte man eine halbe Stunde später den Ort der Abschlusskundgebung. Hier gab es dann Live-Musik und einen Infotisch. Viele Bürger zeigten sich sehr interessiert und zeichneten auch gleich die Petition Cannabis als Medizin mit. Der Veranstallter beendete dann die Demo und bedankte sich bei allen Teilnehmern. Er war sehr zufrieden mit dem Ablauf und bedankte sich für die gute Stimmung.

Weitere Infos zur Hanfdemo Essen findet ihr hier:
http://hanfdemoessen.blogspot.de/

Plakat 20 Jahre Hanf Museum 6. Dezember 1994-2014

20. Geburtstag Hanf Museum

Plakat 20 Jahre Hanf Museum 6. Dezember 1994-2014

Am Nikolaustag, 6. Dezember 2014, feiert das Hanf Museum in Berlin sein 20jähriges Bestehen. Die deutschlandweit einzige Dauerausstellung über Cannabis öffnete am 6. Dezember 1994 ihre Pforten im Nikolaiviertel, um ein vorurteilsfreies Bild über die alte Kultur-, Heil- und Rauschpflanze Hanf zu vermitteln. Den runden Geburtstag begeht das Hanf Museum mit einem Tag der Offenen Tür (Gratiseintritt), einem umfangreichem Sonderprogramm und viel Unterhaltung für Groß und Klein.

Das OrgaTeam der Hanfparade dankt und gratuliert

Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass zwischen der einzigen dauerhaften Bildungseinrichtung zum Thema Cannabis – dem Hanf Museum – und der einzigen dauerhaften deutschen Legalisierungs­veranstaltung – der Hanfparade – eine einzigartig enge Beziehung besteht. Schon die Geburt der Hanfparade 1997 wäre ohne die Räumlichkeiten und Menschen am Mühlendamm im Nikolaiviertel undenkbar gewesen.

Die Hanfparade war dabei weit häufiger Nutznießer der Beziehung als dies von außen sichtbar ist. So verzichtet das Hanf Museum schon seit mehr als zehn Jahren auf jegliche Raummiete für die im Café des Museums wöchentlich stattfindenden Treffen des OrgaTeams der Hanfparade. Mit dem Nutzhanfareal betreibt das Museum darüber hinaus jedes Jahr einen wesentlichen Teil der Abschlusskundgebung der Hanfparade und stellt dafür neben Teilen der Dauerausstellung auch Helfer bereit.

Das OrgaTeam der Hanfparade dankt der Crew des Hanf Museums für die stetige Gastfreundschaft in ihrem Hause und die Bereitstellung ihrer technischen Infrastruktur für die Vorbereitung der alljährlichen Demonstration im August für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel in Deutschland. Der Dank an die MitgliederInnen der Crew des Hanf Museums gilt insbesondere auch für die kontinuierliche logistische und personelle Unterstützung des Projektes Hanfparade.

Foto vom Eingang des Hanf Museums bei Nacht

Das Hanf Museum ist wahrlich ein würdiger Ort für die Vorbereitungen der Hanfparade. Und die MitgliederInnen des OrgaTeams der Hanfparade können im Museum viel lernen, da die Ausstellung, die alle Themen rund um den Hanf behandelt, vielfältige Informationen bietet, so unter anderem zur Hanfernte, zur Hanfverarbeitung und zu Hanffabriken, zum Hanf in der Medizin, zum Hanf als Nahrungsmittel, zum Hanf als Baustoff, zum Hanf als Grundstoff für Papier, Seile und Textilien, zu Hanföl in der Kosmetik, zum Hanfsamenverbot und zu vielen Dingen, die so mancher schon immer über Hanf wissen wollte. Ja, die Ausstellungen Hanf Museum motivieren in didaktisch kluger und wissenschaftlich fundierter Weise sich für eine Re-Legalisierung des Hanfs einzusetzen und sich für eine Idee wie die Hanfparade zu engagieren. Das OrgaTeam der Hanfparade gratuliert der Crew des Hanf Museums zum 20jährigen Jubiläum und dem damit verbundenen 20jährigen Durchhaltevermögen, immer wieder neue Sonderausstellungen zu gestalten, um dem Anspruch einer renommierten Bildungseinrichtung gerecht zu werden.

Auch das Museum profitiert vom Know-how der Paradenmacher. Bei personalintensiven Veranstaltungen wie den „Langen Nächten der Museen“ unterstützen die Paradenmacher die Crew des Hanf Museums. Auf den internationalen Hanffachmessen oder auf Kongressen vertreten sich die OrgaTeams des Museums und der Hanfparade wechselseitig oder betreiben gemeinsame Informationsstände. Neuestes Kind der Organisationsfreundschaft ist ein gemeinsamer Technikpool mit Audio- und Videohardware, der wechselseitig genutzt wird und auch szenenahen Projekten kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Um die Freundschaft zwischen Hanf Museum und Hanfparade zu dokumentieren, wird am 6. Dezember 2014 nicht nur die Chronik „20 Jahre Hanf Museum“ der Öffentlichkeit vorgestellt, sondern auch die Grafik für das Poster und die Flyer der kommenden Hanfparade am 8. August 2015. Gestaltet wurde der Flyer wie in den Vorjahren von Doro Tops. Die Flyer werden ab dem Nikolaustag im Hanf Museum zur Abholung für Menschen, die gerne Hanfparadeflyer verteilen, vorrätig gehalten.

Titelblatt der Chronik 20 Jahre Hanf Museum

Chronik 20 Jahre Hanf Museum

Anlässlich des Gründungsjubiläums wird am Samstag, 6. Dezember 2014, eine auf 50 Exemplare limitierte und reich bebilderte Chronik 20 Jahre Hanf Museum der Öffentlichkeit vorgestellt, die die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte und den Verlauf dieses ganz besonderen Projekts widerspiegelt. Auf der einen Seite werden viele Sonderausstellungen und Museumshöhepunkte aufgelistet, auf der anderen Seite wird die Entstehung diverser Ausstellungen und anderer Aktivitäten beschrieben. Mit vielen Bildern untermalt ist so ein interessanter Rückblick über die vergangenen zwanzig Jahre Hanf Museum entstanden. Die Geburtstags­auflage der Chronik „20 Jahre Hanf Museum“ wird passend zum Anlass zwanzig Euro kosten.

Podiumsdiskussion zum Thema „Die wilden Neunziger

In einer Podiumsdiskussion zum Thema Die wilden Neunziger lassen herausragende Persönlichkeiten aus dem Aktivistenkreis am Samstag, 6. Dezember 2014, ab 16:00 Uhr im Hanf Museum die Geburtsstunde der deutschen Legalisierungsbewegung wieder aufleben. Dies wird ein Wiedersehen mit der Hanfbewegung Anno 1994. Die Podiumsdiskussion wird der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten werden. Mit von der Partie werden sein: Mathias Bröckers (Autor von u.a. „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“, „Keine Angst vor Hanf: Warum Cannabis legalisiert werden muss“), Rolf Ebbinghaus (Vorstand H.A.N.F. e.V., Kurator des Hanf Museums), Martin Müncheberg (von 1998 bis 2004 Sprecher und Koordinator der Hanfparade, Mitherausgeber und Geschäftsführer der THCENE), Matthias Schillo (Rechtsanwalt u.a. von „Kim will Kiffen“ und Günther Weiglein) sowie Wolfgang Nešković (Richter am Bundesgerichtshof a.D., ehem. MdB, Cannabisbeschluss 1994).

Zahlreiche weitere VertreterInnen der bewegten Museumsgeschichte werden als Gäste erwartet. BesucherInnen erwartet am Nikolaustag im Hanf Museum zudem eine Sonderausstellung, ein Hanf-Buffet sowie ein Museumskino mit bewegten Erinnerungen an zwei Jahrzehnte „Bildungsarbeit im Dienste der Hanf-Legalisierung“.

Foto von der Menschenmenge

Hanfparade 2014 – Rückschau und Pressespiegel

Foto von der Menschenmenge

Die Stimmungslage

Bereits im September 2013 erschien im TAZ-Blog Drogerie der erste Aufruf zur Hanfparade 2014. In dem Artikel, der unter dem Titel „Grünes Licht für die Legalisierung!“ erschien, wurde nicht nur das Datum der Parade verkündet, sondern vor allem die Überwachung der Hanfkonsumenten angeprangert. Wörtlich hieß es in dem Artikel „Die Hanfparade ist seit Jahren immer auf der Demonstration Freiheit statt Angst präsent, da sich viele Überwachungsmaßnahmen in der Praxis gegen Hanfkonsumenten und deren Lieferanten richten. Vor der Einführung solcher Maßnahmen wird von vielen Politikern immer wieder beteuert, dass die Maßnahmen notwendig seien, um gegen Kinderpornographie und gegen Terrorismus vorgehen zu können. In der Praxis sind jedoch über 50 Prozent der Anlässe für eine Telekommunikationsüberwachung der Drogenhandel, etwa 1 Prozent betreffen Terrorismus und weit weniger als 1 Prozent betrifft Kinderpornographie.

Im gleichen Blog erschien Ende Juli ein Beitrag unter dem Titel „Von der Dampfparade zur Hanfparade“. Darin wurde die wachsende Akzeptanz der Forderungen der Hanfparade in den führenden Zeitungen dieser Welt hervorgehoben. In dem Artikel kann man nachlesen, dass am 26. Juli 2014 die New York Times eine Kampagne für Cannabis-Legalisierung startete. In den Tagen danach veröffentlichte die renommierte Zeitung täglich einen Artikel zur Sinnlosigkeit des Verbots. Ja, die angesehenste Zeitung des Landes forderte: Gebt das Hanf frei! Die Argumente, die dort für eine Legalisierung aufgezeigt wurden, sind die gleichen Argumente, die seit vielen Jahren auf der Hanfparade in Berlin vorgetragen wurden. Generell kann beobachtet werden, dass die Befürworter einer Re-Legalisierung von vielen Seiten immer mehr Rückendeckung bekommmen.

Zwei Tage vor der Parade erschien im Neuen Deutschland ein ausführlicher Artikel unter dem Titel „Optimismus auf der Hanfparade“. Hervorgehoben wurde in diesem Artikel der Cannabis-Prozess Ende Juli vor dem Kölner Verwaltungsgericht. Das Gericht hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verpflichtet, drei Schmerzpatienten den Cannabis-Eigenanbau zu Therapiezwecken zu erlauben. Betont wurde auch, dass die Hanf-Freunde auch mit Argumenten von mehr als 120 Strafrechtlern und Kriminologen aus ganz Deutschland überzeugen wollen: In einer Resolution kritisierten die Strafrechtler die Drogenprohibition. Konsumenten würden dadurch zum Beispiel in kriminelle Karrieren getrieben und der Schwarzmarkt werde gefördert. Der Tenor des Artikels war, dass das Gerichtsurteil und die Einschätzung der Strafrechtsprofessoren Anlass zum Optimismus seien.

Einen Tag vor der Hanfparade sendete der RBB (Radio Berlin-Brandenburg) ein langes Interview mit dem Pressesprecher Steffen Geyer von der Hanfparade unter dem Titel „Nicht gefährlicher als Schokolade“. Auf die Frage, ob die Hanfparade in den letzten 17 Jahren etwas bewegt habe, gab Steffen Geyer ein klares Statement ab: „1997 hätten wir dieses Gespräch noch nicht so offen geführt, sondern viel mehr über die Kifferklischees reden müssen und ähnliches. Heute ist es kein Problem mehr, wenn ein Tatort-Kommissar in seiner Freizeit mal zum Joint greift, oder wenn ein Fußballspieler mal kifft. Das war vor 20 Jahren anders. Die Stimmung geht eindeutig in Richtung Legalisierung und ich glaube auch nicht, dass uns noch als zu viel Zeit von der Lösung dieses Problems trennt. Meine Schätzung sind so fünf bis zehn Jahre, dann werden wir in Deutschland einen legalen Hanfmarkt für Erwachsene haben und dann braucht es vielleicht auch nicht mehr die Hanfparade..

In diversen Zeitungen wurde einen Tag vor der Hanfparade eine kurze sachliche dpa-Meldung abgedruckt. Die Berliner Zeitung beispielsweise titelte diese mit den Worten: „Hanfparade zieht durch Berlin: Unterstützer wollen Legalisierung“.

Foto des Stadtplans

Das Geschehen

Am Samstag, 9. August 2014, startete die 18. Hanfparade am Hauptbahnhof auf dem Washingtonplatz bei warmem wechselhaften, aber trockenem Wetter. Um die Mittagszeit strömten die ersten Teilnehmer/innen aus dem Hauptbahnhof, gesellten sich zu den fleißig beschäftigten Menschen, die die Paradewagen dekorierten oder ließen sich gemütlich in kleinen Gruppen auf dem großen Platz nieder. Innerhalb einer recht kurzen Zeit wuchsen die kleinen Gruppen zu einer kaum überschaubaren großen Menschenmasse an, in der sich ein paar Mitglieder des OrgaTeams ein Weg bahnten und den wartenden Demoteilnehmer/innen Hanfparadestadtpläne verteilten. Im Nu fühlte man sich wie in einem großen Lesesaal, da die meisten Anwesenden ihre ganze Aufmerksamkeit den informativen Texten zur Hanfparade auf der Rückseite des Stadtplans widmeten.

Pünktlich um 13:00 Uhr begrüßte der Versammlungsleiter die inzwischen auf mehrere Tausend Personen angewachsene Menschenmenge. Er übergab das Mikrofon an Tibor Harrach (LAG Drogenpolitik Bündnis 90/ Die Grünen Berlin), Ingrid Wunn (Hanf-Initiative Frankfurt/Main) und ein knappes Dutzend weitere Vertreter/innen hanfpolitisch aktiver Organisationen, bis gegen 14 Uhr der Umzug startete. Dieser führte mit Zwischenkundgebungen vor der Parteizentrale der Partei Bündnis 90/ Die Grünen sowie vor dem Bundesministerium für Gesundheit zum Brandenburger Tor. Dort fand in der Zeit von 16:30 bis 22:00 Uhr die große Abschlusskundgebung statt. Bei der Ankunft beim Brandenburger Tor erfrischte – genau wie im Vorjahr – ein kurzer, aber heftiger Regenschauer die Demonstranten. Danach klarte der Himmel rasch auf und die Sonne strahlte. Auf der großen DINAFEM-Bühne lockte ein mit Reden u.a. von Halina Wawzyniak (netz- und rechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE), Mr. Cornelisen (ENCOD, Legalize Streetrave Amsterdam) sowie Livemusik u.a. Uwe Banton und Götz Widmann hochkarätiges, abwechslungsreiches Programm, das das Motto der Hanfparade 2014: „Grünes Licht für die Legalisierung!“ mit Leben erfüllte.

Bei der Abschlusskundgebung lauschte man jedoch nicht nur Reden und der Musik. Viele wandelten gut gelaunt von einem Infostand zum nächsten und ließen sich Dieses und Jenes zeigen und erklären. Vor allem beim Nutzhanfareal und im Forum für Hanfmedizin war das Gedränge der neugierigen Menschen oft recht groß. Wurde es einem zu eng, konnte man etwas weiter entfernt im Umfeld verschiedener Musikwagen tanzen und feiern. Auch dieses Angebot als Kontrastprogramm zwischen den manchmal doch recht anspruchsvollen Reden wurde gerne von vielen Teilnehmer/innen angenommen.

Die Berichterstattung

In zahlreichen Zeitungen wurde nach der Hanfparade eine dpa-Meldung zum Ablauf der Demonstration abgedruckt. In der Meldung wurde vor allem auf die Situation der Patienten und das Urteil des Kölner Verwaltungsgerichts hingewiesen und angemerkt, dass die Veranstalter sich aufgrund dieses Urteils mehr als die 6.000 Teilnehmer erhofft hatten. Beispielhaft sind hierfür die Artikel im Spiegel und im Handelsblatt. Der Spiegel titelte die Meldung mit den Worten „Hanfparade in Berlin: Für das Recht auf Kiffen“ und ergänzte den Artikel mit einer netten Bilderserie. Im Handelsblatt erschien nur ein Auszug der dpa-Meldung unter dem Titel „Kann Cannabis denn Sünde sein?“.

Dem Tagesspiegel war die Hanfparade gleich zwei Artikel wert. Unter dem Titel „Berlin und die Hanfparade: Cannabis für Haus und Hof“ wurde die Anwendbarkeit von Hanf als Baustoff thematisiert und dann in einem leicht ironischen Stil bemängelt: „Von Görlitzer Park und Revaler Straße, den Hauptumschlagplätzen für Hanfprodukte in Berlin, hält man sich überraschend fern. Die Drogendealer werden klar ausgegrenzt, dabei sorgen sie für die ständige Verfügbarkeit des Stoffs.“ Im anderen Artikel des Tagesspiegels mit dem Titel „Hanfparade zieht durch Berlin – sogar die Polizei ist entspannt“ von Jörn Hasselmann wurden diverse Eindrücke von der Demo vermittelt, so zum Beispiel: „Auf 100 Bierflaschen kam am Samstag allenfalls ein Joint, und so richtig qualmte nur der Disconebel vom Technotruck. Dennoch war die Stimmung auf der alljährlichen Hanfparade ausgelassen. Auch bei der 18. Auflage der Demonstration vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor ging es nur um das eine – nämlich die Legalisierung von Marihuana.

Auch Juri Sternburg von der TAZ stellt in seinem Artikel „Kiffen wird langweilig – Von Jahr zu Jahr harmloser“ fest, dass wer auf der 18. Hanfparade etwas rauchen wollte, lange suchen musste. So heißt es im Artikel: „Wer mit durch die Luft wabernden Nebelschwaden gerechnet hat, wird allerdings bitter enttäuscht, die circa 6.000 Teilnehmer der politischen Demonstration lassen sich höchstens von der Nebelmaschine der Parade-Wagen einlullen und fallen eher durch kreative Karnevalskostüme als durch öffentlichen Rausch auf. […] Ich bin immer noch auf der Suche, aber ausgerechnet hier scheint das wunderliche Kraut Mangelware zu sein. Als die Demonstration am Hauptbahnhof startet, ist man bemüht, einen guten Eindruck zu machen – und auch wenn einige Augen verdächtig rot wirken, die Polizei hat sich mittlerweile an den Umzug gewöhnt und umstellt die Teilnehmer nicht mehr mit behelmten Hundertschaften wie in den Anfangsjahren. Damals vermutete man anscheinend, dass der Haschischkonsum quasi automatisch zum Steinewerfen oder Barrikadenbauen verleitet.

Die Reporterin Laura Miess von der Berliner Zeitung war wohl auf einer anderen Hanfparade als ihr Kollege vom Tagesspiegel. Die Berliner Zeitung titelte ihren Artikel nämlich mit den Worten „Hanfparade in Berlin: Weißer Rauch vernebelt die Sicht“. Und im Text heißt es dann gleich am Anfang: „Zwischen den Bäumen auf dem Platz vor dem Neuen Tor vernebelt weißer Rauch die Sicht. Die einen wippen im Rhythmus des lauten Reggae-Bass, die anderen haben es sich auf der Wiese bequem gemacht. In ihren Händen Joints und Bierflaschen. Es riecht nach Cannabis. Die Hanfparade kampiert vor der Bundesgeschäftsstelle der Grünen.“ In der Folge wurde dann jedoch sachlicher über Cannabis als Medizin berichtet und der Artikel schloss mit ein paar Statesments von Rolf Ebbinghaus, Kurator des Hanf Museums in Berlin.

Ein Fazit

Es gab zahlreiche gute und informative Reden auf dieser Hanfparade und unterhaltsame wie auch geistreiche Musik, doch die Medien vermeldeten kein Wort über die Inhalte der Reden, auch nannten sie nicht einen einzigen Namen einer Rednerin oder eines Redners, außer den des Versammlungsleiters und in einer Zeitung den des Kurators des Hanf Museums. Auch die Bands wurden in den Medien mit keinem Wort genannt. Es mutet einen schon verwunderlich an, dass diese zentralen Teile der Demonstration für Journalisten offenbar irrelevant sind. Dennoch war die Berichterstattung schon deutlich mehr themenbezogen als in den Vorjahren. Die Anliegen der Demonstranten wurden differenzierter dargestellt, als man dies aus den letzten Jahren gewohnt war und in diversen Zeitungen konnte man auch wissenswerte Hintergrundinformationen finden.

Die meisten Reden sind inzwischen online als Video aufrufbar. Ein Verzeichnis der verfügbaren Videos von Reden ist auf der Archivseite „Archiv Hanfparade 2014“ zu finden. Zudem findet man dort Links zu Videos, die allgemeine Eindrücke der Hanfparade 2014 vermitteln.

Filmposter mit Szenenbildern und Hanfdöschen

Die neuen Hanf-Spots: Großes Kino für die Legalisierung

Filmposter mit Szenenbildern und Hanfdöschen Seit diesem Wochenende sind die lang erwarteten drei Hanf-Spots des Deutschen Hanfverbands (DHV) komplett online, nachdem sie Anfang der Woche (am Montag, dem 24.11.2014) mit einer großen Premierenveranstaltung in einem der Berliner Festival-Kinos erstmals dem Publikum vorgestellt wurden. Zugleich startete der Veröffentlichungs-Countdown auf YouTube: Von Montag bis Samstag wurde jeden Tag ein Clip freigeschaltet. Zuerst die Kurzfassungen, dann die noch wesentlich aussagekräftigeren „Extended Cut“-Versionen. Seit Donnerstag laufen die Clips im regulären Werbeprogramm vor Filmen in 243 Kinos in Deutschland und Österreich. Weil es eine Geldfrage ist, nur die 30-sekündigen Kurzfassungen und nur für begrenzte Zeit – eine Liste der Termine hat der DHV.

Georg Wurth, der Geschäftsführer des Deutschen Hanfverbands, konnte sich damit einen seit der Gründung des DHV im Jahr 2002 gehegten Wunsch erfüllen: Die Mittel und Wege zur Verfügung zu haben, um mit der Botschaft, dass die Re-Legalisierung von Cannabis längst überfällig ist, ein Millionenpublikum zu erreichen. Und das geht natürlich fast nur mit großem Budget: Insgesamt 450.000 Euro lässt sich der DHV Produktion und Vorführungen der Filme kosten. Das Geld stammt aus den 1 Million Euro, die Georg Wurth als Kandidat bei der Pro7/Sat.1-Show „Wer wird Millionär“ im Januar gewonnen hatte.

In den USA wurde mit Spots wie diesen in den vergangenen 10 Jahren viel Pro-Hanf-Politik gemacht. Große Organisationen wie NORMLDrug Policy Alliance oder Marijuana Policy Project haben teure, aufklärende Werbekampagnen als Print, Billboard oder in TV und Kino geschaltet. Damit haben sie sicherlich dazu beigetragen, dass sich die Bevölkerung per Volksabstimmungen in mehreren US-Bundesstaaten wieder für eine Legalisierung, oder zumindest eine Zulassung als Medikament entschieden hat.

Der Leitspruch: „Sicherheit statt Kriminalisierung – Hanfverband.de“

DHV Hanf Spot: Cannabis ist Medizin!

Wir hoffen, dass mit den Hanf-Spots des DHV die Diskussion auch in Deutschland weiter angeheizt wird und mehr Menschen erfahren, dass sie über die Gefährlichkeit einer wertvollen Nutzpflanze über 40 Jahre lang komplett getäuscht wurden!

Hier noch die direkten Links zu den Videos auf YouTube: Medizin kurz / lang, Entkriminalisierung kurz / lang, Legalisierung kurz / lang