
Wir sind an diesem Wochenende wieder unterwegs: In Prag findet mit dem Cannafest die zweite (und größere) Hanfmesse in unserem Nachbarland Tschechien statt, und wir haben zusammen mit ISI-Europa aus Österreich einen Stand: Nr. 58 in der Mittelhalle links. Besucht uns wenn möglich, und seid gespannt auf Berichte, Fotos und Videos, die wir mitbringen – hier, auf der Hanfplantage und auf Al Rico Cannabis.
Und damit an die West Coast der USA. Fast die Hälfte der Kalifornier, die vor rund zwei Wochen über die Re-Legalisierung von Cannabis in ihrem Bundesstaat abgestimmt haben, waren dafür. Immerhin. Man muss es mal positiv sehen, denn auch dieses Ergebnis ist dazu in der Lage, die Politik endlich aufzurütteln und ein kleines Signal aus dem Mutterland der Cannabis-Prohibition in die Welt zu senden. Außerdem ändert es nichts an der gegenwärtigen Situation: Mit der Empfehlung eines Arztes, die leicht zu bekommen ist, kann jeder in kalifornischen Medical Marijuana Dispensaries wundervollstes Gras, feinstes Hasch und unwiderstehliche „Eatables“ (Essbares mit Cannabis) kaufen. Außerdem ist der Besitz einer Menge von bis zu 28,5 Gramm seit Oktober 2010 keine Ordnungswidrigkeit mehr, und führt maximal zu einem Bußgeld von 100 US-Dollar. Unter diesen vergleichsweise günstigen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass zu wenig Hanffreunde diese Chance nutzten und ihre Stimme abgaben. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger bestätigte in einer Talkshow auch die Vermutung, dass Proposition 19 ohne die Gesetzesänderung vom Oktober erfolgreich gewesen sein könnte.
Aber es wird weiter gehen. Wie lassen nicht locker, und unsere Kollegen im sonnigen California auch nicht. Dort wird es wohl in zwei Jahren eine neue Volksabstimmung geben.
				
Von Berlin nach Prag sind es nur knapp über 350 Kilometer, und doch ist es wie eine andere Welt: Der Besitz kleiner Mengen Drogen ist in Tschechien seit diesem Jahr straffrei, und für Hanf gilt: 


Einer der Cannabispatienten und gleichzeitig einer der Redner auf der Auftaktkundgebung der Hanfparade 2010 ist Günther Weiglein, der seit einem Verkehrsunfall Schmerzpatient ist. Für das Selbsthilfenetzwerk Cannabis Medizin (SCM) wird Christian Gruß als ebenfalls Betroffener vor dem Reichstag sprechen. Noch ist Cannabis nur in schweren Fällen und mit viel Aufwand in Deutschland auf Rezept zu bekommen. Für viele andere Beschwerden wie Grüner Star, Rheuma, Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Verspannungen, Kopfschmerzen, Epilepsie, Asthma und anderen, bei denen Cannabis ebenfalls Linderung verschafft, ist das aufgrund der restriktiven Gesetze derzeit aussichtslos. Diese Gesetze zu ändern ist unser Ziel – und um das zu erreichen, müssen wir in großer Zahl aktiv werden und auf die Straße gehen: Jetzt zur 14. Hanfparade am Samstag, den 7.8.2010, mit dem Motto „Cannabis ist (Welt)Kultur“!