Infoplakat Tag des Hanfes 2019 HS Merseburg

„Langer Tag des Hanfes“ am 19.10.2019 an der Hochschule Merseburg

Langer Tag des Hanfes mit vielfältigem Programm von 9:30 bis 17:30 in 4 Panels zu „Hanf in der Behandlung“ (zertifizierter Ärztekurs), „Hanf in der bioökologischen Wende“, „Hanf im Alltag“ und „Hanf in der Politik“.

Haben sie Gewusst, dass:

Hanf ein außergewöhnliches Heilmittel sein kann?

Hanf ein hoffnungsvoller Rohstoff im bioökologischen Strukturwandel sein kann?

Hanf im Alltag mehr als nur eine illegale Droge sein kann?

Hanf eine Herausforderung für eine moderne Drogenpolitik ist?

All das:

  • mit Beiträgen und Diskussionen
  • mit hanftigen Kostproben
  • mit ausgewählten (Verkaufs-)Exponaten
  • mit einem Programm, auch für Kinder

Kommen, hören, mitdenken, vernetzen!

Der Eintritt ist frei!

Die gesamte Veranstaltung wird auf dem HS Merseburg Wissenschaftskanal auf Youtube Live gestreamt!

Das aktuelle Programm findet ihr unter: hs-merseburg.de/tag-des-hanfes

Infoplakat Tag des Hanfes 2019 HS Merseburg

Daniel Brückner

Daniel Brückner wurde 1992 in Bremen geboren und lebt seit 2013 in Berlin. Im Jahr 2014 fing er an, sich drogenpolitisch zu engagieren und organisierte in den Jahren 2014 bis 2018 unter anderem die Hanfparade, den GMM Berlin und den 420 Smoke-In Berlin mit. Des weiteren war er auf vielen Cannabis-Veranstaltungen als Redner und/oder Assistent der Veranstalter mit dabei und unterstütze zudem Hans Cousto bei zahlreichen Drogeninfoständen in Clubs und auf Festivals.

Daniel Brückner, Redner auf der Hanfparade 2017 und 2019

Er lernte zunächst Kaufmann für Versicherung & Finanzen, beendete die Tätigkeit aber aufgrund einer Erkrankung. Seit dem Jahr 2017 arbeitet er in der Cannabis-Medienbranche.

Nach seiner Zeit als Moderator bei Exzessiv.TV gründete er im letzten Herbst mit „420 Berlin“ sein eigenes Projekt, mit dem er sowohl YouTube-Videos produziert, als auch Demonstrationen und andere Events rund um Cannabis organisiert und unterstützt. Im April 2022 war Daniel der Organisator der Demonstration 420day, die am 20. April 2022 vor dem Brandenburger Tor startete und zur SPD-Zentrale führte.

Seiner Meinung nach kann nur eine Legalisierung mit einer vernünftigen Prävention einen wirklichen Jugendschutz garantieren.

420 Berlin auf YouTube · 420 Berlin auf Facebook

Reden von Daniel Brückner auf der Hanfparade

Daniel Brückner, 420 Berlin Demoorganisator - Hanfparade 2023
Daniel Brückner, 420 Berlin (420day) - Hanfparade 2022
Daniel Stinson auf der Hanfparade 2021
Daniel Brückner (420 Berlin) - Hanfparade 2019
Hanfparade 2019 Poster Grafik

Pressemitteilung zur Hanfparade 2019

Die Hanfparade ist die größte Demonstration für die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel in Deutschland. Sie findet seit 1997 jährlich in Berlin statt. Die nächste Hanfparade wird am Samstag, den 10. August 2019, in Berlin stattfinden. Das Motto der 23. Hanfparade am 10.08.2019 lautet:

Legalisierung nur mit Dir

Die Hanfparade wird mit einer Auftaktkundgebung um 12:00 Uhr auf der Spandauer Straße beim Neptunbrunnen südlich des Bahnhofs Alexanderplatz beginnen. Um 15:00 Uhr wird von dort der Umzug mit etwa einem Dutzend Musikwagen starten. Dieser führt über Karl-Liebknecht-Straße, die berühmte Straße Unter den Linden, durch das Regierungsviertel, über den Hauptbahnhof vorbei am Kanzleramt und Reichstag in die Reinhardstraße, Friedrichstraße, Oranienburger Straße zum Hackeschen Merkt. Von dort führt der Weg zurück in die Spandauer Straße, wo von 18:00 bis 22:00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden wird. Dort wird es außer Reden und Musik zahlreiche Infostände, ein Nutzhanfareal, ein Bereich für Patienten sowie Informationen zu Cannabis als Medizin geben.

Gefordert wird ein Ende der zunehmenden Repression

Seit Jahrzehnten appellieren die unterschiedlichsten Organisation an die Bundesregierung, die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten zu beenden. Dies war bisher jedoch nicht von Erfolg gekrönt – ganz im Gegenteil, noch nie war die Zahl der registrierten Betäubungsmitteldelikte so hoch wie im Jahr 2018. Im Jahr 2018 lag diese bei 350.662, davon betrafen 216.007 allein Delikte im Zusammenhang mit Cannabis, wobei hier der Anteil der auf den Konsum bezogenen Delikte über 80 Prozent betrug. Die Wirkung dieser vor allem auf das Strafrecht und Kontrolle basierenden Politik ist völlig gescheitert, was an der zunehmenden Zahl der Schüler/innen, die regelmäßig kiffen, offenbar wird.

Martin Steldinger vom Orga-Team der Hanfparade sagt: Drogenkontrollen – ausgenommen im Straßenverkehr oder bei bestimmten beruflichen Anforderungen – sind irrationale Akte sozialer Kontrolle ohne generalpräventive Wirkung, die grundlegende Menschenrechte verletzen.“ Drogenprobleme lassen sich nicht strafrechtlich, sondern nur mit wissenschaftlich fundierter Aufklärung und durch kulturelle Integration lösen. Aufklärung zu Erlangung von Drogenkompetenz, Drogenmündigkeit und Drogenautonomie (das Gegenteil von Drogenabhängigkeit) ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Der Staat darf die Bürger durch die Drogenpolitik nicht schädigen. Es ist deshalb notwendig, Schaden und Nutzen der Drogenpolitik ideologiefrei wissenschaftlich zu überprüfen. Die gewonnenen Erkenntnisse können nur dazu führen, die Drogenprohibition aufzugeben und legale Bezugswege zu schaffen. Zur Lage der Drogenpolitik in Deutschland werden auf der Hanfparade viele bekannte Persönlichkeiten ihre Einschätzung der Situation erklären und erläutern. Zu den bekanntesten Redner/innen, die auf der Hanfparade sprechen werden, zählen der Richter Andreas Müller, Frank Tempel Kriminaloberkommissar, Kirsten Kappert-Gonther von den Grünen, die Aktivisten des Deutschen Hanfverbandes (DHV) Georg Wurth, Micha Greif und Florian Rister, die Politker in der Partei die Linke Niklas Schrader und Niema Movassat, der Journalist Micha Knodt sowie der Kurator des Hanf Museums Rolf Ebbinghaus. Zudem werden Patienten, die Cannabis als Medizin benötigen, von ihrer Situation berichten.

Ein Magazin mit vielen Fakten

Für die Teilnehmer der Hanfparade wurde wieder ein Hanfparade-Magazin herausgegeben, das in einer Auflage von 10.000 Stück erschienen ist. In dem Magazin wird auf die Reaktionen der Politik auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 4. März 1994 – dem sogenannten Cannabisurteil – eingegangen. Das BVerfG fortderte in Absatz 177 den Gesetzgeber zum Handeln auf. Wörtlich heißt es:

Angesichts der dargestellten offenen kriminalpolitischen und wissenschaftlichen Diskussion über die vom Cannabiskonsum ausgehenden Gefahren und den richtigen Weg ihrer Bekämpfung hat der Gesetzgeber die Auswirkungen des geltenden Rechts unter Einschluss der Erfahrungen des Auslandes zu beobachten und zu überprüfen.

Über die Gefahren, die vom Cannabiskonsum ausgehen, wurde in der Zwischenzeit viel geforscht und publiziert. Man denke nur an den Bericht des Pariser Pharmazieprofessor Bernard Roques, der im Mai 1998 publiziert wurde; oder an die in den Jahren 2007 und 2010 unter Federführung von David Nutt durchgeführten Studien. In all diesen Studien wurde Alkohol stets als wesentlich gefährlicher eingestuft als Cannabis. Und Forscher des Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu in Bilthoven haben im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport im Jahr 2009 die Gefährlichkeit von Drogen für das Individuum wie auch für die Gesellschaft untersucht. Sie kamen zu dem eindeutigen Ergebnis, dass der Konsum von Alkohol in jeder Untersuchten Kategorie deutlich gefährlicher ist als der Konsum von Cannabis.

Alle diese Untersuchungen blieben für den Gesetzgeber in Deutschland ohne Relevanz und sie wurden im Bundestag nicht thematisiert. Einzig die Repression wurde seither massiv geändert. Die Zunahme der Repression wird dem Magazin ausführlich dokumentiert.

Zudem findet man im Magazin Informationen zu den Redner/innen, zum Kundgebungsort und zur Route des Umzuges.

Die politische Forderung

Die Hanfparade befürwortet für jeden erwachsenen und kompetenten Menschen die freie Wahl der psychoaktiven Substanzen zur Erforschung eigener, nicht-alltäglicher Bewusstseinszustände. Dafür muss die Voraussetzung geschaffen werden, dass umfassende fachkundige Orientierungshilfen statt pauschaler Verteufelung angeboten werden. Dazu gehört nicht nur die vollständige Legalisierung und Regulierung des Cannabismarktes, sondern auch die umgehende Amnestie von Opfern des Drogenkriegs; die Forderung nationale und internationale Abkommen, die einer Entkriminalisierung entgegenstehen, zu überdenken und neu zu formulieren sowie das Ende des Drogenkrieges.

Kontakt für Rückfragen:

Martin Steldinger
Tel: +49-30-2424827 (im Hanf Museum) oder +49-159-02217256
https://www.hanfparade.de/


Magazin zur Hanfparade 2019
https://www.hanfparade.de/2019/08/magazin-zur-hanfparade-2019/

Flyer und Poster in Druckqualität

Umgebungsplan zur Kundgebung

Patrick Firnkes

Geboren im Jahre 1975 und aufgewachsen in Baden-Württemberg. Schon seit früher Jugend engagierte Patrick sich ehrenamtlich in der kirchlichen Jugendarbeit und der Freiwilligen Feuerwehr und setzte sich dadurch auch auf verschiedenen Ebenen landes- und sozialpolitisch ein. Nach seiner Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher sammelte er in verschiedenen Berufsfeldern seine Erfahrungen.

Durch seine schwere ADHS-Erkrankung setzte er sich schon sehr früh mit dem Thema Cannabis und dessen medizinischem Nutzen auseinander. Seine beruflichen Tätigkeiten erlaubten ihm dazu in vielen Ländern und Kulturen Erfahrungen mit dem regionalen Umgang und Einsatz von Cannabis zu gewinnen.

Nach vielen Jahren des Cannabis-Aktivismus führte ihn sein Weg dann auch hauptberuflich in die Cannabis-Industrie, wo er sich zuerst als Produzent und Moderator von exzessiv.TV einen Namen machte und nun mit seiner eigenen Firma WeedUpTV durchstartet.

Neben einer vollständigen Legalisierung setzt sich Patrick verstärkt für das Thema Cannabis als Medizin ein und versucht im gesamten Spektrum der Pflanze Aufklärung zu leisten.

Patrick Firnkes, Redner auf der Hanfparade 2019

Reden von Patrick Firnkes auf der Hanfparade

Patrick Firnkes (WeedUpTV) - Hanfparade 2019

Philine Edbauer

Philine Edbauer ist seit 2015 drogenpolitisch aktiv und rief 2017 zusammen mit Julia Meisner die MyBrainMyChoice Initiative ins Leben. Seitdem hat sie über 100 Newsletter geschrieben, hält Workshops, Vorträge und Demoreden und vertritt die Forderungen nach Entkriminalisierung, Entstigmatisierung und Beendigung der “Drogenbekämpfung” gegenüber Presse und Politik.

Philine Edbauer, geb. 1990, studierte im Master Regionalwissenschaften und machte sich die staatliche Gewalt im Namen des „Drogenkriegs zum Schwerpunkt. Sie hat ihr Bachelorstudium im Fach International Management und zuvor die Ausbildung zur Buchhändlerin in München absolviert. 2019 war sie bei LEAP Law Enforcement Against Prohibition Deutschland als Organisationsentwicklerin tätig.. Seit 2022 ist sie Mitglied des Schildower Kreises.

Die #MyBrainMyChoice Projekte und Kampagnen im Überblick: https://mybrainmychoice.de/projekte/

Mehr unter: https://mybrainmychoice.de/philine-edbauer/
Über die MyBrainMyChoice Initiative: https://mybrainmychoice.de/ueber-uns/

Newsletter abonnieren: https://mybrainmychoice.de/newsletter
Spenden: https://opencollective.com/mybrainmychoice

Reden von Philine Edbauer auf der Hanfparade

Philine Edbauer, Initiative #mybrainmychoice - Hanfparade 2023
Philine Edbauer & Elli Schwarz, mybrainmychoice - Hanfparade 2022
Philine Edbauer auf der Hanfparade 2021
Philine Edbauer - Hanfparade 2020
Philine Edbauer (mybrainmychoice) - Hanfparade 2019
Eines von Drei Hanfparade Poster 2019

Magazin zur Hanfparade 2019

Um unsere Ziele und viele Hintergrundinformationen zu Hanf an unsere Teilnehmer und interessierte Mitbürger zu bringen, erscheint seit 2017 das „Hanfparade Magazin“. Das Magazin erschien 2019 in einer Auflage von 10.000 Stück und wurde Deutschlandweit verteilt, sowie am Tag der Hanfparade an Teilnehmer/innen und Passanten.

Hier kannst du die Ausgabe zur Hanfparade 2019 anschauen und downloaden:

Hanfparade zum Schwul-Lesbischen Stadtfest 2019

Dieses Jahr sind wir wieder mit dabei am Motzstraßenfest, auch besser bekannt als Schwul-Lesbischen Stadtfest im Rahmen des Christopher Street Days. Besucht uns in der Nähe der FrauenLesbenTrans*-Bühne am 20. und 21. Juni!

Gemeinsamer Infostand der Hanfparade, des Hanf Museums und des DHV am Lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin 2018
Gemeinsamer Infostand der Hanfparade, des Hanf Museums und des DHV am Lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin 2018

DVO & Checan

DVO lebt und fühlt HipHop bis in die letzte Pore seines Körpers. Irgendwann reichte es ihm nicht mehr nur Zuhörer zu sein – er brachte sein Leben auf Papier, um aus dem Sumpf von Gewalt, Schulproblemen und Drogen herauszukommen. Um seinem Leben eine positive Wende zu geben, ging DVO vorübergehend zur Bundeswehr – er meldete sich freiwillig, um in den Kosovo zu gehen: Sechs Monate noch mehr Dreck, Gewalt und Elend. Um diese unglaublichen und einschneidenden Erfahrungen zu verarbeiten und nicht verrückt zu werden, schreibt er seitdem ununterbrochen seine Texte. Nachdem er zurück in seiner Heimatstadt Berlin war, fiel die Entscheidung: HipHop & Rap sind DVO’s Lebenselexier – und zwar täglich zu 100%!

Mehr auf DVO’s Facebooksite

Musikprogramm zur Hanfparade 2019 steht!

Die letzten Tage vor der Hanfparade brechen an und wir vom Orgateam freuen uns, spannende Redner und tolle Musikacts vorzustellen! Das gesamte Programm mit Zeiten kann hier eingesehen werden.

Den Auftakt macht DJ Sunny mit etwas Techno zum Aufwachen, da die Auftaktveranstaltung in diesem Jahr schon um 12 Uhr beginnt. Weiter geht es nach dem Rednerblock mit Curly und flottem Electro-Rap.

Während des Umzugs der Hanfparade durch die Stadt passiert auf der Bühne die Vorbereitungen für die Abschlusskundgebung ab 18 Uhr:

Nach dem Eintreffen der Demo können wir die Berliner Mittagshitze hinter uns lassen und mit dem Sensi Movement Soundsystem tanzen. Ihr werdet zur Abschlusskundgebun vorwiegend Sprecherinnen und Sprecher aus der Szene kennenlernen. Bekannt dürfte auf jeden Fall Culcha Candela sein, die uns in den Abend bringen.

Der letzte Musikact des Abends wird noch nicht genannt, wird aber sehr Anspruchsvoll und Lustig!

Die Bretter, die die Welt bedeuten – die Bühne der Hanfparade und Zentrum der Demo

Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2019 erschienen

Der Alternative Drogen- und Suchtbericht ist für 2019 erschienen. Dieser umfasst nicht nur Cannabis, sondern auch andere illegalisierte Stoffe und bietet einen kritischen Blick auf die Drogenpolitik in Deutschland. Die Autoren benennen darin nicht nur Problemfelder, sondern bringen auch Lösungsvorschläge. Die Pressemitteilung ist schon sehr interessant, der gesamte Bericht 2019 (hier als PDF) auch, aber wegen der Länge des Berichts folgen hier nur einige Zitate daraus:

Kapitel 4 behandelt Cannabis:

  • Auch derFiskus profitiert: Der Nutzen einer Cannabislegalisierung in Deutschland, Seite 112, Justus Haucap
  • Cannabis als Medizin in Deutschland – Gesetzesgenese, historischer Hintergrund und aktuelle Herausforderungen der Verschreibungspolitik und -praxis, Seite 120, Ingo Ilja Michels & Heino Stöver
  • Kiffen und Jugendhilfe – wie die Drogenprohibition jungen Menschen das Leben noch schwerer machen kann, Seite 132, Bernd Werse
  • Cannabis: Stillstand im Bundestag, Seite 136, GeorgWurth

Schluss mit der Kriminalisierung von DrogenkonsumentInnen!

Entgegen der Beteuerungen von Politikern aus praktisch allen Lagern, dass man Konsumenten nicht kriminalisieren will, passiert seit Jahren das Gegenteil, und das ist ein Skandal. Nahezu alle relevanten Expertinnen und Experten sind sich einig: die Bestrafung von Konsumierenden bringt keinerlei Nutzen, sondern stellt das größte vermeidbare Problem in der Drogenpolitik dar. Selbst wenn dem Polizeizugriff keine Strafe folgt, weil das Verfahren eingestellt wird, ist ein Eintrag da, und nicht selten gibt es dann noch eine Ersatzbestrafung in Form von Führerscheinentzug und MPU nach dem absurden deutschen Führerscheinrecht.

Dr. Bernd Werse

Die Formulierung neuer Ziele und die Implementierung innovativer Maßnahmen wie z.B. Drug Checking, Werbeverbote für Alkohol und Tabak, sowie die Herabstufung des Besitzes geringer Mengen zum Eigengebrauch als Ordnungswidrigkeit wären erforderlich. All dies könnte eine aktuelle nationale Strategie der Sucht und Drogenpolitik aufgreifen. Die Erarbeitung dieser Strategie könnte eine wichtige Aufgabe des Drogen-und Suchtrates der Bundesregierung sein. Anstatt dieses Gremium, das bisher immerhin eine Feigenblattfunktion innehatte, mit wirklich zukunftsorientierten Aufgaben zu betrauen, wurde es meiner Kenntnis nach abgeschafft.

Dirk Schaeffer
Cover Grafik vom Alternativen Drogen- und Suchtbericht 2019, Deutschland