«Get Wise - Legalize!» - Hanfparade 2004 zieht durch Berlin

Berlin (ddp-bln). Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Berlin für die vollständige Legalisierung von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel demonstriert. Die nunmehr achte Hanf-Parade unter dem Motto «Get Wise - Legalize» führte vom Roten Rathaus in Mitte bis zum Oranienplatz in Kreuzberg. Dort versammelten sich am späten Nachmittag nach Polizeiangaben rund 1200 Menschen. Die Veranstalter sprachen von bis zu 3000 Teilnehmern.

Darunter war auch der Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele (Grüne). Er forderte am Rande der Veranstaltung die Legalisierung des Besitzes geringer Mengen Haschisch und Marihuana von 20 bis 30 Gramm. Die Polizei stellte von 26 Teilnehmern wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz die Personalien fest und schrieben Strafanzeigen.

Ströbele bezeichnete es als die «größte Lebenslüge», dass Alkohol und Zigaretten, an denen jährlich tausende Menschen in Deutschland sterben, legal seien, während der Besitz von Haschisch verboten sei. Die Hanfparade habe in dieser Hinsicht bislang leider nichts bewirkt. Steffen Geyer vom Bündnis Hanfparade sagte, der Umzug werde solange jährlich stattfinden, bis die Forderungen erfüllt seien.

Während der Parade hatten DJs auf 13 bunt dekorierten Wagen Platten aufgelegt. Daneben tanzten Jugendliche zu elektronischer Musik und Reggae-Klängen. Auf Transparenten hieß es unter anderem «Keine Pflanze ist illegal» oder «Aufklärung statt Verbot». Am Oranienplatz fand eine große Abschlusskundgebung mit Information, Politik und Musik statt. Ein Hanfmarkt bot verschiedenste Produkte aus dieser Pflanze an: Von Kleidung bis zur Kleinkunst konnte alles erworben werden. Zudem gab es Infostände zum Thema Hanf als Rohstoff.

Nach dem Ende der Hanfparade 2004 sollte es gegen 22.00 Uhr mit «Anschluss-Partys» in einigen Berliner Clubs weitergehen.